Alwin Meyer

Vergiss Deinen Namen nicht

Die Kinder von Auschwitz
Cover: Vergiss Deinen Namen nicht
Steidl Verlag, Göttingen 2015
ISBN 9783869309491
Gebunden, 760 Seiten, 38,80 EUR

Klappentext

Kinder in Auschwitz: Das ist der dunkelste Fleck einer dunklen Geschichte. Sie wurden mit ihren Familien nach Auschwitz verschleppt oder kamen dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt. Nur wenige haben überlebt. Zeit ihres Lebens tragen sie die Spuren des Erlittenen auf dem Körper und in ihren Seelen. Nach ihrer Befreiung kannten manche weder ihren Namen, ihr Alter noch ihre Herkunft. Fast alle waren Waisen. Sie trauten lange Zeit keinem Menschen mehr, mussten mit ihren Kräften haushalten, waren voller Angst. Wie leben nach Auschwitz? Geduldig hat Alwin Meyer über Jahrzehnte hinweg die Kinder von Auschwitz gesucht, einfühlsam mit ihnen gesprochen und ihr Vertrauen gewonnen. Viele erzählen zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer Kindheit, in der Tod immer präsent und nie natürlich war.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.09.2015

Die Erkenntnis über das Fortdauern der Erfahrung des Grauens nimmt Rezensentin Sybille Steinbacher mit aus Alwin Meyers, wie sie findet, eine breite Leserschaft verdienenden Buches über die Kinder von Auschwitz. So bitter diese Erkenntnis ist, so eindringlich scheint Steinbacher die darin enthaltene Botschaft. Anrührend, aufrüttelnd und traurig wirken die vom Autor akribisch über Jahrzehnte in Gesprächen und Archiven recherchierten und chronologisch geordneten Fakten auf die Rezensentin. Selbst wenn nicht alles neu ist in diesem Buch, derart mitreißend komponiert und verdichtet hat sie das Thema selbst bei Saul Friedländer nicht behandelt gefunden, der dem Buch Pate gestanden haben mag, wie Steinbacher vermutet.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.04.2015

Christiane Liermann zeigt sich tief bewegt von Alwin Meyers Buch und dem darin Geschilderten. Zwar kennt sie viele der Fakten bereits, die konkreten Biografien von in Auschwitz gemarterten Kindern, der Blick auf ihr Leben vor, während und nach der Lagerzeit, erschüttert sie allerdings sehr und macht ihr die Dimension des Leids bewusst. Dazu tragen auch die im Buch enthaltenen Fotos und die Werke des Malers Yehuda Bacon bei. Was Meyer hier vorlegt, ist für die Rezensentin Gedächtnisbuch, Überblicksdarstellung und Mahnung in einem. Neben Wissen vermittelt ihr der Band die Kraft des Widerstands, die auch im Titel anklingt.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.02.2015

Lennart Laberenz ist fassungslos angesichts der von Alwin Meyer in diesem Band zusammengetragenen Berichte der überlebenden "Kinder von Auschwitz" über ihr Martyrium. Laberenz gibt zu Bedenken, dass Meyer kein Historiker ist, die Erfahrungstexte allerdings ordnet und mit Einführungen versieht. Was der Rezensent aus der Innenperspektive über Lebensumstände, Glück und den Einfall des Bestialischen in das Dasein der Kinder aus Polen, Deutschland, Griechenland und der Tschechoslowakei erfährt, über Enteignung, Flucht und Deportation, schnürt ihm die Kehle zu, und die Details rauben ihm den Atem.