Barbara Ellermeier

Hans Scholl

Biografie
Cover: Hans Scholl
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2012
ISBN 9783455502442
Gebunden, 429 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Er ist Inbegriff des Widerstands gegen den Naziterror, doch sein Leben ist kaum bekannt. Erst seit kurzem sind Dokumente zugänglich, die es erlauben, den inneren Weg Hans Scholls vom HJ-Führer zum Initiator der Weißen Rose nachzuzeichnen. Barbara Ellermeier schildert den Werdegang dieses religiösen Intellektuellen in einer großen Biografie, die an die Stelle alter Legenden solide neue Fakten setzt. In den Büchern und Filmen über die Protagonisten der Weißen Rose stand stets Sophie Scholl im Vordergrund. Dabei war der ältere Bruder Hans der Kopf der Widerstandsgruppe. Hunderte Seiten aus seinem Nachlass, seit 2005 nach und nach für die Forschung freigegeben, gewähren tiefe Einblicke in die Gedankenwelt eines Fragenden und Suchenden, dessen Abkehr vom NS-Regime erst allmählich in radikale Gegnerschaft umschlug.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.07.2012

Grundsätzlich findet es der hier rezensierende Historiker Christopher Dowe zwar richtig, auch Hans Scholl die Aufmerksamkeit zu schenken, die sich oft genug auf seine Schwester Sophie konzentriert, schließlich sei er zusammen mit Alexander Schmorell die treibende Kraft der Weißen Rose gewesen. Allerdings ist Dowe nicht von dieser Biografie überzeugt, die seiner Darstellung zufolge den Bogen von Scholls erstem Prozess 1937 (wegen "bündlerischer Umtriebe") bis zu seiner Hinrichtung 1943 spannt. Mitunter ist ihm dies zu detailliert und vielleicht auch zu psychologisierend, vor allem aber vermisst er eine vernünftige Interpretation, die Wiedergabe des Forschungsstandes und Quellennachweise, die von Autorin oder Verlag auf eine 243-seitige pdf-Datei  zum Downloaden verbannt wurden.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.06.2012

Joachim Käppner weiß Barbara Ellermeiers Biographie über Hans Scholl, Mitglied der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" und Bruder von Sophie Scholl, zu schätzen. Er findet das Buch "packend", hervorragend geschrieben und fundiert recherchiert. Der Historikerin gelingt es seines Erachtens überzeugend, das Leben Scholls "in Nahaufnahme" zu zeigen - auch weil sie zahlreiche erst seit kurzem zugängliche Zeugnisse Scholls aus dem Institut für Zeitgeschichte ausgewertet hat. Käppner attestiert Ellenmeier zudem, die wichtige Rolle Hans Scholls in der "Weißen Rose" erhellend darzustellen.
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