Bernhard Chiari (Hg.)

Die polnische Heimatarmee

Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg
Cover: Die polnische Heimatarmee
Oldenbourg Verlag, München 2003
ISBN 9783486567151
Gebunden, 948 Seiten, 49,80 EUR

Klappentext

Unter Mitarbeit von Jerzy Kochanowski. Die Armia Krajowa war im Zweiten Weltkrieg die zentrale Trägerin des bewaffneten Widerstandes im polnischen Untergrundstaat. Sie wurde von der polnischen Exilregierung in London gelenkt und 1944 von der Roten Armee gewaltsam aufgelöst. Der Sammelband bietet eine umfassende Darstellung der polnischen Heimatarmee seit 1939 und des schwierigen Umganges mit ihrer Geschichte. Vor dem Hintergrund der komplizierten ethnischen und territorialen Gemengelage in der Region werden neben dem internationalen Forschungsstand auch aktuelle Diskussionen in Polen, Deutschland und den Nachfolgestaaten der UdSSR transparent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.06.2003

Sehr begrüßenswert findet Christoph Klessmann den von Bernhard Chiari herausgegebenen Band über die "ebenso faszinierende wie blutige und tragische Geschichte" der polnische Heimatarmee, der Beiträge von 35 Autoren aus vier Sprachen versammelt. Wie Klessmann berichtet, geht der Band nicht nur auf die militärische und politische Geschichte der Heimatarmee (Armia Krajowa, AK) ein, sondern nimmt auch die Geschichte ihrer Deutungen in den Blick. Obwohl die AK weder für die deutsche Besatzung noch für die Rote Armee eine wirkliche militärische Bedrohung gewesen sei, so Klessmann, habe sie sich durch die erbitterten Deutungskonflikte tief in das kollektive Gedächtnis der polnischen Gesellschaft eingeprägt. Neben den Beiträgen von Bernhard Chiaris über die AK als "Spiegelbild polnischer nationaler Identität", Barbara Szackas über die Rolle der AK im kollektiven Gedächtnis sowie Edmund Dmitrows und Jerzy Kulaks über den "polnischen Historikerstreit zur Armia Krajowa" hebt Klessmann Janusz Marszalec' Artikel über die "düsteren Seiten" des Widerstandskampfes hervor. "Das Held enepos", hält Klessmann diesbezüglich fest, "verliert dadurch an hellen Konturen, aber es wird komplexer, alltäglicher, aber auch glaubwürdiger."
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