Bernhard Greiner

Die Tragödie

Eine Literaturgeschichte des aufrechten Ganges. Grundlagen und Interpretationen
Cover: Die Tragödie
Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 2012
ISBN 9783520340016
Gebunden, 864 Seiten, 27,90 EUR

Klappentext

Bernhard Greiner zeichnet die Geschichte der zentralen dramatischen Gattung nach: Intensiv setzt er sich mit der antiken Tragödie auseinander, sodann mit Vertretern der Gattung in der englischen und französischen Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts, anschließend wird die deutsche Tragödie vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart in ihren wichtigsten Vertretern vorgestellt. Es folgt eine Übersicht der zentralen Tragödientheorien von Aristoteles bis zu Nietzsche und Benjamin. Die Interpretation exemplarischer Werke dient dabei als Ausgangspunkt zur Erläuterung leitender Fragestellungen, von Spielarten und Begründungszusammenhängen der Tragödie in der jeweiligen Epoche - literarische Interpretation, theoretische Reflexion und historische Einbettung werden verbunden. So fasst das Überblickslehrbuch das Grundlagenwissen zur Tragödie und ihrer Geschichte systematisch und historisch strukturiert zusammen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 24.01.2013

Besonders um zwei Dinge hat sich Bernhard Greiner mit seinem Buch "Die Tragödie" verdient gemacht, berichtet Claude Haas. Zum einen, indem er die beiden gängigen Interpretationsmodelle für Tragödien - eine eher nietzscheanische und eine eher aristotelische - auf die Form selbst rückbezieht, das heißt, die Möglichkeit beider und die Unmöglichkeit einer alleine aufzeigt, erklärt der Rezensent. Greiner schafft es zum anderen, das schrittweise Absterben der Tragödien positiv zu wenden: er begründet es durch die "potentiell untragische" Moderne, die die nötige Reibungsfläche vermissen lässt. In diesem Sinne waren schon die Versuche einer Wiederbelebung der Form im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert eigentlich ein Abgesang auf die Tragödie, erfährt der Rezensent von Greiner. In dem Maße, in dem sie mit modernen demokratischen Ideen wie Kompromissbereitschaft unvereinbar ist, ist ihr Wegsterben vielleicht auch gar nicht so bedauernswert, folgert Haas.