Bernt Ture von zur Mühlen

Hoffmann von Fallersleben

Biografie
Cover: Hoffmann von Fallersleben
Wallstein Verlag, Göttingen 2010
ISBN 9783835307902
Gebunden, 405 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Hoffmann von Fallersleben ist als Verfasser der deutschen Nationalhymne sowie vieler Kinderlieder ("Alle Vögel sind schon da", "Ein Männlein steht im Walde") bekannt. Doch darüber hinaus gibt es noch viele Facetten zu entdecken. Hoffmann war Dichter und Gelehrter, Entdecker von Sprachdenkmälern und Volksliedsammler, Kirchenliedforscher und politisch engagierter Liedermacher. Als Herausgeber und Bearbeiter altniederländischer Literatur wurde er zum Mitbegründer der Niederlandistik. Wegen seiner kritischen Gedichte wurde Hoffmann 1843 als Professor an der Breslauer Universität entlassen. Man entzog ihm die preußische Staatsbürgerschaft und verwies ihn des Landes. Hoffmann irrte daraufhin quer durch Deutschland und konnte immer wieder bei Freunden Unterschlupf finden. In diesen Jahren war er mit seinen in hohen Auflagen verbreiteten Gedichten einer der Wegbereiter der Revolution von 1848. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er als Bibliothekar des Herzogs von Ratibor in Corvey.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.10.2010

Geradezu hymnisch, jedenfalls charmant feiert Johan Schloemann die erste germanistisch-wissenschaftliche und trotzdem recht lesbare Biografie über den "ziemlich unerträglichen Menschen" August Heinrich Hoffmann, selbsternannter von Fallersleben, verfasst von dem durch internationale Symposien angespornten, fleißigen Buchwissenschaftler Bernt Ture von zur Mühlen, seines Zeichens selbst Träger eines schönen, ans Mittelhochdeutsche gemahnenden Namens, Kritiker "schlampiger Editionspraxis" wie Hoffmann von Fallerslebens selbst sie betrieb und trotzdem "in Ton und Erzählweise mit der Biederkeit seines Helden" sich in gewisser Übereinstimmung befindend. Bekannt als Dichter des Deutschlandlieds (entstanden 1840 auf dem Felsen Helgoland), verfasste Hoffmann auch zahlreiche Kinderlieder ("Der Kuckuck und der Esel", "Winter, ade"), insgesamt gehen mehr als 1500 Vertonungen auf ihn zurück, u.a. solche von Brahms und Schubert. Er führte ein unstetes, "von der ganzen tragischen Unvollkommenheit der deutschen Revolution" gekennzeichnetes Leben, neben der Gelehrsamkeit des begabten Germanisten und der überschätzten Rolle als Freiheitskämpfer gab es auch den begnadeten Schwadroneur, so Schloemann.
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