Bob Brier

Der Mordfall Tutanchamun

Cover: Der Mordfall Tutanchamun
Piper Verlag, München 2000
ISBN 9783492041591
gebunden, 350 Seiten, 20,35 EUR

Klappentext

Er wurde keine 20 Jahre alt, und doch ist kein Pharao bekannter als Tutanchamun. Warum musste der König so jung sterben? Der Ägyptologe Bob Brier stellt eine aufsehenerregende These auf: Tutanchamun wurde ermordet - und er beweist auch, von wem. Wie ein Detektiv unserer Tage analysiert Bob Brier diesen Kriminalfall, der mehr als 3000 Jahre zurückliegt. Mit modernen forensischen Methoden untersuchte er die Röntgenaufnahmen von der Mumie Tuatanchamuns und verglich seine Ergebnisse mit den überlieferten Erkenntnissen der Wissenschaft. Bob Brier entfaltet das atemberaubende Bild einer beispiellosen Intrige am Hof, die zum Staatsstreich führte und schließlich zum äußersten, zum undenkbaren Verbrechen: der kaltblütigen Ermordung des gottgleichen Pharaos.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.06.2000

In einer Doppel-Besprechung widmet sich Konstantin Korosides den folgenden beiden Büchern zum Alten Ägypten:
1) Bob Brier: "Der Mordfall Tutanchamun" (Piper Verlag)
Der New Yorker Professor für Paläopathologie ("die Wissenschaft für Krankheiten in frühester Zeit", so der Rezensent) hat die These aufgestellt, der legendäre Pharao Tutanchamun sei nicht aufgrund einer Krankheit im Alter von neunzehn Jahren gestorben, sondern einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Sein Indiz: die röntgenologische Untersuchung des Schädels, auf der eine Stelle am Hinterkopf als Folge einer Schlagverletzung deutbar ist. Diese These des "sachlich-anschaulichen" Buches "macht Sinn", so Korosides, weil der junge Pharao, der zunächst von einem Vormund vertreten werden musste, durch seine Volljährigkeit die höfischen Hierarchien bedroht hätte. Nach Brier kommt sein Vormund Haremhab als Mörder in Frage, der anschließend elf Jahre das Land regiert hat.
2) Robert Zacco: "Ich, Nofretete" (dtv)
Der nahezu zeitgleich mit Briers Sachbuch erschienene Roman über die Gemahlin Echnatons versteigt sich, so Korosides, "oft ins Triviale". Ohne sich auf historische Erkenntnisse zu beziehen wird über sexuelle Ausschweifungen Nofretetes und "homosexuelle Lustbarkeiten am Hofe des Pharao" fabuliert und, schlimmer noch, die "berühmten Briefe aus Amarna" werden als Tagebücher Nofretetes bezeichnet. Der Rezensent ist recht empört, aber er lobt dennoch, was ihm gefallen hat, nämlich wie der Autor das Skandalon der damaligen Zeit (14.Jhdt. vor Ch.) nachempfindet: den Versuch der Durchsetzung des Monotheismus durch Echnaton.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de