Caroline Alexander

Die Bounty

Die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty
Cover: Die Bounty
Berlin Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783827001634
Gebunden, 624 Seiten, 29,80 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Friedrich Griese. Kaum ein Vorfall in der Geschichte der Seefahrt hat eine solche Berühmtheit erlangt wie die legendäre Meuterei auf der Bounty. Caroline Alexander schildert akribisch und mitreißend das Geschehen und die Hintergründe, sie korrigiert die gängige Lesart und lässt den Ereignissen und Personen zum ersten Mal historische Gerechtigkeit widerfahren.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 19.05.2004

Eine "gelungene Kurskorrektur" hat Caroline Alexander mit ihrer wahren Geschichte über die Meuterei auf der Bounty vorgenommen, jubelt Tomas Niederberghaus. Auf 600 Seiten schildert sie die berühmteste aller Schiffsreisen so, dass diese kaum mehr etwas mit dem Hollywood-Film gemeinsam hat. Geradezu "besessen" hat die Autorin Material über die Meuterei und ihre wahren Ursachen gesammelt und gesichtet. Zwar nimmt sie der Geschichte "ihren Mythos", wenn sie den Leser aufklärt, dass nicht der Despotismus des Kapitäns Grund für die Meuterei war, sondern "feengleiche" Tahitianerinnen, die den Matrosen den Kopf so verdrehten, dass diese sich der gewohnten Disziplin nicht mehr unterwerfen wollten. Aber zugleich gibt sie ihr damit auch "eine neue Bedeutung". Besonders faszinierend findet der Rezensent die "zahlreichen spannenden Anekdoten", die den Leser immer tiefer ins Abenteuer auf dem Meer "hineinziehen". Und auch, dass die Autorin gelegentlich "Opfer ihrer eigenen Akribie" wird und sich deshalb gelegentlich wiederholt, verzeiht der Kritiker. Dieses Buch ist für ihn "ungleich" besser als der Film.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.05.2004

Der mit dem Kürzel "rox" zeichnende Rezensent zeigt sich erstaunt. Fast jeder kenne die berühmte "Bounty"-Verfilmung, und fast jeder setze deren Plot mit der wahren Geschichte gleich - "ein Problem unserer bildbesessenen Ära." Caroline Alexander jedoch habe sich die Mühe gemacht, Berge von Quellen sorgfältig zu sichten und auf dieser Grundlage die tatsächlichen Ereignisse zu schildern, die von der des Films in wesentlichen Teilen abweichen. Was den Inhalt des Buches angeht, hat der Rezensent nach eigenem Bekunden nichts auszusetzen, doch über die Art der Aufmachung scheint er kaum hinweg zu kommen: So moniert er den "grässlichen" Titel, der die "wahre Geschichte" anpreise, was grundsätzlich nicht als Indikator für Qualität zu werten sei, und das "amerikanische 'Bestseller'-Geschwätz auf Umschlag und Klappen".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.03.2004

Nicht überzeugt ist Nico Bleutge von Caroline Alexanders Versuch, die "wahre Geschichte" der Meuterei auf der Bounty zu erzählen. Im Prinzip findet er dieses Unternehmen ganz löblich, doch schieße Alexander übers Ziel hinaus: Statt dem angeblich so sadistischen Captain Bligh einfach ein wenig mehr historischer Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, stilisiert sie ihn zum verantwortungsbewussten Pflichtmenschen, während Offizier Christian an den Rand des Wahnsinns gedrängt werde, moniert Bleutge: "So installiert Alexander hinterrücks ein Bild, das nicht weniger einseitig ist als jenes, das sie zu demontieren angetreten ist."
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