Christopher Andrew

MI 5

Die wahre Geschichte des britischen Geheimdienstes
Cover: MI 5
Propyläen Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783549073797
Gebunden, 912 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Für wen hat Mata Hari wirklich spioniert? Was genau haben Kim Philby und die legendären Cambridge Five an Stalin verraten? Wie wurde der Atomspion Klaus Fuchs enttarnt? In seiner großen Geschichte des britischen Geheimdienstes MI 5 lässt Christopher Andrew, einer der führenden Experten, einschlägige Ereignisse und Personen der Geheimdienstgeschichte des 20. Jahrhunderts in neuem Licht erscheinen. Er offenbart die Identität zahlreicher Topspione und räumt mit hartnäckigen Mythen auf. Am Anfang stand die Angst vor einer Invasion der "Hunnen". Doch spätestens im Ersten Weltkrieg hatte man die Spionageaktivitäten der Deutschen im Griff. Im Zweiten Weltkrieg gelang es dann mit hoher Effizienz, deutsche Spione umzudrehen und als Doppelagenten einzusetzen. Weit weniger effektiv war MI 5 gegenüber der sowjetischen Infiltration. Im Kalten Krieg kam die Abwehr von Technologie- und Wirtschaftsspionage hinzu, in der Gegenwart vor allem der Terrorismus der IRA und islamistischer Gruppen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 30.06.2010

Der britische Geheimdienst wird hundert und belohnt sich mit der autorisierten, vom Historiker Christopher Andrew geschriebenen Geschichte "MI5". Bestens unterhalten fühlt sich Rezensentin Sylvia Staude nach der Lektüre der 900 "spannenden, lustigen und lehrreichen" Seiten, die einige Aktionen des Geheimdienstes preisgeben. So gelang es den Briten im Zweiten Weltkrieg beispielsweise, den Deutschen einen falschen Landepunkt für eine Invasion der Alliierten zu suggerieren, indem sie eine mit fingierter Identität und scheinbar brisanten Papieren ausgestattete Leiche an der spanischen Küste antreiben ließen. Weniger "heiter" findet die Rezensentin die Kapitel über die Gegenwart des MI5, wenn Andrew unter anderem erzählt, wie versucht wurde, indiskretes Wissen gegen die Politik auszuspielen. Dass der Autor selbst nicht ganz glücklich mit den Eingriffen des Geheimdienstes vor der Veröffentlichung ist und eine Prüfung durch den parlamentarischen Nachrichtendienstausschuss fordert, stört die Rezensentin nicht weiter, weiß sie doch gar nicht, was sie nicht wissen soll.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.06.2010

Der frühere BND-Chef Hansjoachim Geiger hält dieses Buch über den britischen Geheimdienst MI 5 für lesenswert. Als Jubiläumsbericht zum 100-jährigen Bestehen von Christopher Andrew verfasst, schimmert das Geschwätzige nur manchmal durch, beruhigt uns der Rezensent. Ansonsten lüftet das Buch, gestützt auf "exklusiven Archivzugang", den Mythenschleier (bis hin zu den sexuellen Praktiken der Spione) um den MI 5. Richtig spannend ist das Buch für Geiger immer dann, wenn Zeitgeschichte aus der klandestinen Perspektive beleuchtet wird, Erster Weltkrieg, russische Revolution, Hitler, Atombombe. Dass Spionage Erfolge und Niederlagen, aber auch langweilige Büroarbeit bedeutet, weiß Geiger nun aus gut informierter Quelle. Ebenso über den Konservatismus des MI 5.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.04.2010

Ein bisschen James Bond ist für Rainer Blasius schon mit im Spiel, wenn er durch das Buch des Geheimdienstkenners Christopher Andrew blättert. Pünktlich zum hundertsten Jubiläum des Secret Service legt der Autor laut Blasius eine eher sachlich-nüchterne Überblicksdarstellung zum MI 5 für den Zeitraum 1909 bis 2009 vor. Wirklich erstaunlich scheint Blasius den dicken Anmerkungsteil zu finden. Die Geschichte des MI 5, so suggeriert uns der Rezensent (mit eher lähmenden Zitaten aus dem Band übrigens),- ist vor allem etwas für Geheimdienstmitarbeiter.
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