Daniel Mason

Der Klavierstimmer Ihrer Majestät

Roman
Cover: Der Klavierstimmer Ihrer Majestät
Karl Blessing Verlag, München 2003
ISBN 9783896672148
Gebunden, 382 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Barbara Heller. Schon auf dem Weg nach Birma kommen Edgar Drake abenteuerliche Gerüchte über den britischen Militärarzt zu Ohren: Anthony Carroll operiere und impfe die Birmanen, versuche aber zugleich, die marodierenden Warlords mit Musik und Poesie zu befrieden. Ein Rebell, der sich der britischen Krone durch seine Beziehungen zu den Einheimischen unentbehrlich gemacht hat. Nach seiner Ankunft im Fort gerät der Klavierstimmer so sehr in den Bann dieses charismatischen Arztes, dass er noch lange, nachdem er den Flügel gestimmt hat, in den Shan-Hochebenen bleibt. Er verliebt sich Khin Myo, eine schöne und gebildete Birmanin, die aber an Carroll gebunden zu sein scheint. Als einheimische Stämme das Fort des Militärarztes angreifen, muss Edgar Drake fliehen ...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.07.2003

Einen ebenso anspruchsvollen wie beachtlichen Erstlingsroman stellt Irene Binal vor, der ihr trotz einiger dramaturgischer wie erzählerischer Schwächen sehr gefallen hat. "Der Klavierstimmer Ihrer Majestät" erinnert Binal nicht von ungefähr an Jane Campions Film "Piano", und auch Joseph Conrad habe seine Spuren hinterlassen, verrät die Rezensentin, geht es Mason doch zum einen darum, die britische Kolonialherrschaft in Burma im 19. Jahrhundert drastisch zu schildern. Zugleich aber sei das Buch auch ein Entwicklungsroman, der die Fahrt des Klavierstimmers nach Burma als Reise in sein "eigenes verklemmt-viktorianisches Ich" einfängt, so Binal. Der Klavierstimmer Edgar Drake stößt im burmesischen Dschungel auf den Stabsarzt Anthony Carrol, der eine Art Mittlerrolle zwischen den Einheimischen und dem britischen Militär spielt - und aus Selbstüberschätzung verspielt, analysiert Binal. Das Scheitern idealistischer Ideale werde von Mason nicht etwa desavouiert, sondern auf seine tatsächlichen Gründe zurückgeführt - Selbstüberschätzung hier, militärische Borniertheit dort -, erläutert Binal und findet Masons kritisches Plädoyer für den Idealismus durchaus sympathisch.
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