Daniela Gniss

Der Politiker Eugen Gerstenmaier 1906-1986

Eine Biografie. Dissertation
Cover: Der Politiker Eugen Gerstenmaier 1906-1986
Droste Verlag, Düsseldorf 2005
ISBN 9783770052646
Gebunden, 514 Seiten, 64,80 EUR

Klappentext

Mit 10 Schwarzweiß-Fotos. Eugen Gerstenmaier ist im Gedächtnis der Nachwelt mit dem Amt des Bundestagspräsidenten (1954-1969) verbunden. Über sein Wirken im zweithöchsten Staatsamt hinaus, ist sein Lebensweg facettenreich. Prägend war seine Verankerung im Protestantismus. Der Theologe, dessen akademische Karriere an der Ablehnung seiner Ernennung zum Professor durch das NS-Regime scheiterte, entschied sich für den Widerstand. Als Mitglied des Kreisauer Kreises und Beteiligter des 20. Juli 1944 wurde er vom Volksgerichtshof zu einer langjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Ende des Zweiten Weltkriegs sah er als Leiter des Hilfswerks der Evangelischen Kirche seine Hauptaufgabe im Wiederaufbau Deutschlands. Zunehmend aber wuchs sein Interesse, bei der Lösung sozialpolitischer Probleme mitzuwirken. Die Verschmelzung von kirchlicher und politischer Tätigkeit wurde bei seiner Entscheidung, 1949 bei der Bundestagswahl für die CDU anzutreten, offensichtlich. 1954 wurde Gerstenmaier zum Bundestagspräsidenten gewählt. Obwohl zum inneren Führungszirkel der Union zählend, blieb ihm ein Kabinettsposten verwehrt, die Kluft zwischen ihm und seiner Partei vertiefte sich.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.05.2005

Als einen der "Gründerväter der Bundesrepublik" und eine "der Schlüsselfiguren der langen Ära Adenauer" würdigt Rezensent Daniel Koerfer den Politiker Eugen Gerstenmaier (1906-1986). So begrüßt er auch das Unterfangen, ihn in den Mittelpunkt einer biografischen Studie zu stellen, zumal Gerstenmaier zunehmend in Vergessenheit gerate. Daniela Gniss' Biografie des Politikers allerdings hat Koerfer dann allerdings eher enttäuscht. Eine wirkliche Annährung an Gerstenmaier kann er bei dieser "schwachen Biografie" nicht erkennen. Zu seinem Bedauern räumt die Autorin nicht einmal den eigenen Worten des Politikers Platz ein. Keine längere Passage aus einer seiner zahlreichen Reden, seiner zahlreichen, meist pointierten Briefe finde sich im Text wieder. In der Konsequenz bleibt nach Koerfers Ansicht manches "konturlos und neblig". Ausführlich schildert er dann Gerstenmaiers Weg in die Politik und geht insbesondere auf dessen Beteiligung am gescheiterten Attentat vom 20. Juli ein.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de