Edward Ball

Die Plantagen am Cooper River

Eine Südstaaten-Dynastie und ihre Sklaven
Cover: Die Plantagen am Cooper River
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1999
ISBN 9783100048042
gebunden, 560 Seiten, 25,46 EUR

Klappentext

Edward Balls Vorfahren gehörten zu den großen Sklavenhalter-Dynastien in Amerikas Süden. Sie besaßen insgesamt mehr als zwanzig Reisplantagen und über viertausend Sklaven, bis im Jahre 1865 die Unionstruppen nach South Carolina kamen und die Sklaven befreiten. Der Autor schreibt die Geschichte einer Familie, in der, wie es die Tradition wollte, über fünf Dinge nicht gesprochen wurde: "Religion, Sex, Tod, Geld und die Neger". An die hunderttausend Nachfahren ehemaliger Sklaven der Familie Ball dürfte es heute in den Vereinigten Staaten geben. Ball hat einige von ihnen aufgespürt: Nicht nur ist der Autor mit einigen blutsverwandt, er und die Abkömmlinge der Sklaven sind Teil ein und derselben Familien- und Nationalgeschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.10.1999

Andreas Eckert bespricht in seiner Rezension Edward Balls "Die Plantagen am Cooper River" zusammen mit "Von Benin nach Baltimore" von Norbert Fintzsch, James Horton und Lois Horton. Denn beide, so Eckert widmen sich einem Thema, das in der deutschsprachigen Literatur bisher nur in hoffnungslos veralteten Studien behandelt wurde: Der Geschichte der afrikanischen Sklaven in den USA..
1) Norbert Fintzsch/James Horton/Lois Horton: "Von Benin nach Baltimore"
Das Buch des Autorentrios Fintzsch, Horton und Horton lobt Eckert als "kompetente, anspruchsvolle, trotzdem gut lesbare und thematisch weit gespannte Darstellung". Besonders würdigt er, dass die Afroamerikaner nicht nur als passive Opfer dargestellt werden. Laut Eckert erscheinen sie als aktive Akteure in einem zwar ungleichen, aber nicht völlig einseitigen Beziehungsgeflecht von Weiß und Schwarz.
2) Edward Ball: "Die Plantagen am Cooper River"
Edward Balls Versuch, anhand der eigenen Familiengeschichte die Sklaverei und ihre Folgen zu dokumentieren, hält Eckert zwar im Ansatz für ein spannendes und kühnes Projekt. Aber er Balls Sprache als zu hölzern und daher "den emotionalen und moralischen Ironien seines so reichen Materials zuweilen nicht angemessen".
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