Elisabeth Zöller

Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens

(Ab 12 Jahre)
Cover: Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens
S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 2004
ISBN 9783596851560
Gebunden, 224 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Ab 1939 sollen behinderte Kinder systematisch erfasst und vernichtet werden. Anton ist mathematisch sehr begabt, doch er stottert, und eine Lähmung im rechten Arm erschwert ihm das Schreiben. Schüler und Lehrer schikanieren ihn immer ungehemmter - bis seine Eltern ihn verstecken müssen. Dieses gut recherchierte Buch über die Euthanasie, nüchtern und bewegend zugleich, beruht auf einer wahren Begebenheit: Anton war Elisabeth Zöllers Onkel.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.11.2004

Soll man Kindern ein Buch an die Hand geben, das den Kindermord während der Nazizeit zum Thema hat, fragt sich Günter Kunert und entscheidet sich schließlich für ein klares Ja. Schließlich leben die heutigen Kinder und Jugendlichen "ohnehin in einem Umfeld, das sie täglich mit Horror, realem und fiktivem, konfrontiert" begründet Kunert seine Entscheidung. So empfiehlt er jungen Lesern die spannende Geschichte um Anton, einen behinderten Jungen, der von seiner Mutter vor den Nazis versteckt und gerettet wird, indem sie ihn durch einen befreundeten Arzt einfach für tot erklären lässt. Durch den Totenschein wird Anton zu einem der wenigen Überlebenden der systematischen Ausrottung des als "unwert" denunzierten Lebens. Der Kritiker scheut sich zunächst, die abgedroschene Vokabel "anrührend" für dieses Buch in den Mund zu nehmen, tut es aber trotzdem. Denn schließlich wird in diesem Buch "an einem einzelnen Fall die unerhörte Unmenschlichkeit des Regimes aufgedeckt", findet Günter Kunert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.09.2004

Dieses Jugendbuch einer "wahren Geschichte" vom seit einem Unfall behinderten Anton, der durch den Mut und den Widerstand der Eltern das Naziregime überlebt und dem Schicksal allen "unwerten Lebens" dieser Zeit mit Mühe entgeht, stellt Cathrin Kahlweit vor. Sie preist es als "bewegendes Buch", dass der Gefahr, allzu politisch korrekt zu wirken, erfolgreich entgeht. Elisabeth Zöller, die hier die Geschichte ihres eigenen Onkels aufgeschrieben hat, zeichnet "farbig und sinnlich" ein eindrucksvolles Bild von der Hauptfigur und seines Schicksals lobt die Rezensentin begeistert.
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