Ha Jin

Nanking Requiem

Roman
Cover: Nanking Requiem
Ullstein Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783550088902
Gebunden, 352 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Susanne Hornfeck. Nanking, Dezember 1937: Die japanische Armee verübt ein unvorstellbares Massaker an der chinesischen Zivilbevölkerung. Die amerikanische Missionarin Wilhelmine "Minnie" Vautrin ist eine von wenigen Mitarbeitern ausländischer Einrichtungen, die sich entschließen, zu bleiben. Gemeinsam mit ihrem kleinen Team verwandelt sie das amerikanische College, das sie leitet, in ein Flüchtlingslager für Frauen und Kinder - und rettet Tausenden von Menschen das Leben. Der preisgekrönte Autor Ha Jin erzählt in seinem neuen Roman die tragische Geschichte dieser ungewöhnlichen Frau. Er hat ihre Tagebücher sowie zahlreiche Zeitdokumente ausgewertet und daraus ein feines Geflecht verschiedener Schicksale und Konflikte geknüpft. Entstanden ist ein ergreifender Antikriegsroman, der dem Leser von heute das Grauen von damals spürbar macht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.01.2013

Es ist eine "beschämend einfache Geschichte", die Ha Jin in seinem historischen Roman "Nanking Requiem" erzählt, berichtet Ulrich Baron. Er meint damit nicht den Roman selbst, sondern die geschichtliche Realität, derer er sich bedient. Alle Welt kennt John Rabe, den Nationalsozialisten, der in China zahlreiche Menschen vor den japanischen Invasoren rettete; weniger bekannt ist die Geschichte von Wilhelmine 'Minnie' Vautrin, einer amerikanischen Missionarin, die als Leiterin des Jinling-Mädchencolleges mehr als zehntausend Menschen Zuflucht bot. Ha Jin erzählt ihre Geschichte aus der Perspektive einer jungen Chinesin, ihrer engsten Vertrauten, was ihm erlaubt, eine gewisse Distanz zu behalten, berichtet der Rezensent. Einfach ist die Geschichte nur, weil weder Grausamkeit noch Barmherzigkeit an sich komplizierte Angelegenheiten sind, erklärt Baron. Ha Jins Roman macht ihm das einmal mehr klar.
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