Hans Dieter Schäfer

Herr Oelze aus Bremen

Gottfried Benn und Friedrich Wilhelm Oelze
Cover: Herr Oelze aus Bremen
Wallstein Verlag, Göttingen 2001
ISBN 9783892444664
Broschiert, 48 Seiten, 14,32 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold. Dass Gottfried Benn in der "unendlichen Depression" und "Versteinerung" des Dritten Reichs künstlerisch so produktiv bleiben konnte, verdankt er zu einem wesentlichen Teil der Freundschaft mit dem weltgewandten und weitgereisten Bremer Kaufmann Friedrich Wilhelm Oelze (1891-1978). Bisher konnte die für Benns künstlerisches Überleben wichtige Freundschaft nur von der Seite des Dichters aus rekonstruiert werden. Hans Dieter Schäfer wertet zum ersten Mal systematisch die bis heute nicht veröffentlichten Briefe und Äußerungen Oelzes an den Freund aus.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.11.2001

Zu den Befunden des Autors, der sich mit der Rolle Gottfried Benns im Leben des Bremer Kaufmanns und "selbstlosen Benn-Archivars" Friedrich Wilhelm Oelze befasst, äußert sich Lutz Hagestedt zustimmend. Er bemerkt, dass Schäfer mit seinem biografischen Text die klassische Perspektive der Literaturwissenschaft umgedreht hat, indem er das Hauptaugenmerk nicht auf Benn, sondern auf Oelze gelegt hat und sieht es als glaubhaft "erwiesen" an, dass Oelze nicht zuletzt durch seine quälenden Selbstzweifel in eine "fast masochistische" Verehrung für Benn geraten ist. Gleichzeitig findet der Rezensent die durch ein "Wechselbad aus Huldigung und Liebesentzug" voranschreitende Zermürbung Oelzes überzeugend dargestellt.