Staatsmann im SturmPilet-Golaz und das Jahr 1940
Inst. f. Siedlungs- u. Wohnungsw. d. Univ. Münster, Münster
2020
ISBN
9783907146729, Gebunden, 540Seiten, 28,00
EUR
Klappentext
Hitlers Blitzsiege machten 1940 zum gefährlichsten Jahr in der jüngeren Geschichte der Schweiz. Das völlig eingeschlossene Land war auf Gedeih und Verderb Nazi-Deutschland ausgeliefert. Die Last seiner Aussenpolitik lag auf den Schultern von Bundespräsident Marcel Pilet-Golaz. Mit viel Geschick steuerte er die Schweiz unbeschadet durch stürmische Monate. In der Geschichtsschreibung gilt der Waadtländer als "Anpasser", der den Nazis zu Gefallen war. Hanspeter Born zeichnet ein anderes Bild des Juristen, Schöngeists und Landwirts aus der Romandie. Seine auf Primärquellen, teils unbekannte Dokumente aus dem Familienarchiv Pilet, beruhende Studie wertet den Umstrittenen als klugen und standfesten Staatsmann.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.08.2020
Auch wenn Rezensent Jürg Altwegg im Schweizer Außenminister Marcel Pilet-Golaz keinen Staatsmann erkennen kann, einen Faschisten sieht er trotz Hitlerbärtchen auch nicht in ihm. Hanspeter Borns Biografie unterstützt Altwegg in diesem Punkt, will dem gescholtenen Politiker Gerechtigkeit widerfahren lassen, erläutert der Rezensent. Dass der Autor für sein "Plädoyer" erstmals auf den Nachlass des konservativen Ministers zurückgreift und ihn "differenziert" in den welt- wie innenpolitischen Kontext stellt, gefällt Altwegg, wenngleich die eigentliche Qualität des Buches für ihn in einer Chronik des Kriegsjahres 1940 liegt,