Harald Hartung

Ein Unterton von Glück

Über Dichter und Gedichte
Cover: Ein Unterton von Glück
Wallstein Verlag, Göttingen 2007
ISBN 9783835301818
Gebunden, 160 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Harald Hartung ist ein Kenner der internationalen Lyrik, der Geschichte der Gattung, ihrer Formen. Seine Essays sind voller Anmut und lehrreich zugleich - für die Leser und für die Schreiber von Gedichten. Der Dichter Harald Hartung, der ein bedeutendes lyrisches Werk vorgelegt hat, ist zugleich einer der besten Lyrikkenner. Seine Kritiken setzen Maßstäbe. In Essays und Anthologien bringt er uns die Stimmen der Weltlyrik nahe. Es ist der "Unterton von Glück", den Hartung in seinen Essays über Dichter und Gedichte zum Klingen bringt. Er entwickelt auf amüsante Weise, wie die Langeweile für Goethe zur Mutter der Musen wird, oder wie Dampfschiff, Mergelgrube und trunkene Flut bei der Droste zusammenkommen. Von den Gedichten Alfred Brendels schlägt er den Bogen zurück zu Erich Kästner. Er zeigt auf, wie sich der frühe Celan auf Trakls Palette bezieht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 01.07.2008

Durchaus angetan ist die Rezensentin Beatrice von Matt von dem Essayband "Ein Unterton von Glück. Über Dichter und Gedichte" von Harald Hartung, den als Dichter und Experten in Sachen Interpretation und Vermittlung sehr schätzt. Informativ und inspirierend findet Matt die Sammlung unterschiedlicher Texte, die sowohl Reden als auch Vorträge, Laudationes und Aufsätze enthält. Dominierend, jedoch nicht dogmatisch sei für den Autor das Kriterium des Handwerks, der Arbeit und der Tradition, urteilt die Rezensentin. Der Blick auf Aspekte wie Norm und Form als Voraussetzung für mehr Freiheit und Inspiration eröffne dem Leser ungeahnte Einblicke, niemals trocken oder langweilig. Besonders hebt sie die einzig bislang ungedruckte Arbeit des Bandes als "Glanzstück der Deutung" hervor, die sich mit den Gedichten Alfred Brendels beschäftigt. Lobend fügt sie hinzu, der Kritiker gehe mit großer Sensibiltät vor, um dann seiner eigenen Interpretation zu folgen. Gedichte schreiben, fordere Empathie und Emotionalität findet die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.01.2008

Mit hohem Lob bedenkt Rezensent Heinrich Detering diesen Band mit fünfzehn Essays zur deutschen Lyrik von Goethe bis Gernhardt, den Harald Hartung vorgelegt hat. Die glänzend geschriebenen und unaufdringlich gelehrten Essays vermitteln zu seiner Freude zudem einen aufschlussreichen Blick in Hartungs eigene "lyrische Werkstatt". Überhaupt schätzt er bei allen Aufsätzen diesen Aspekt, das Ausgehen vom Handwerklichen. Die Werkstattberichte und -besichtigungen Hartungs bieten in seinen Augen selbst dem Kenner "überraschende Einsichten" und stellen zugleich "vergnügliche Einführungen" für interessierte Lyrik-Einsteiger dar. Detering hebt besonders Hartungs Interesse an handwerklichen Fragen hervor, mit denen seine Essays meist einsetzen. Gerade dadurch erscheinen ihm Analysen auch dort "sinnlich konkret und sensibel", "wo es in die Höhenlagen ästhetischer Theorie hinaufgeht", etwa wenn es um die Poetik in Goethes "Venezianischen Epigrammen" geht oder über Paul Celans Studien zur Farbgebung bei Georg Trakl. Deterings Fazit: die Essays halten, was der Buchtitel verspricht, hat sich bei seiner Lektüre doch ein "Unterton von Glück" eingestellt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de