Judith N. Shklar

Der Liberalismus der Furcht

Cover: Der Liberalismus der Furcht
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2013
ISBN 9783882219791
Kartoniert, 174 Seiten, 14,80 EUR

Klappentext

Im englischsprachigen Raum längst ein Klassiker der politischen Philosophie und ein Schlüsseltext der Liberalismustheorie, ist Judith Shklars "Liberalismus der Furcht" der Entwurf einer Theorie des Liberalismus, dessen oberstes Prinzip die Vermeidung von Grausamkeit und die Minimierung von Furcht ist.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.02.2014

Felix Lüttge begrüßt es sehr, dass dieser bereits 1989 erschienene philosophische Klassiker nun endlich auch übersetzt vorliegt. Für die Debatte um die Krise des Liberalismus hält er Shklars Begründung des Begriffs politischer Freiheit jedenfalls für gut nutzbar und lesenswert: Bei dem Liberalismus, wie er hier verstanden wird, handelt es sich nicht um eine normative, sondern um eine negative Definition, die also in erster Linie bestimmt, was gesellschaftlich als nicht wünschenswert anzusehen ist, erklärt Lüttge. Dieser in den Auseinandersetzungen der Religionskriege im 16. Jahrhundert begründete Liberalismus, führt der Rezensent aus, macht sich nicht für eine Sache stark, "sondern für die Abwesenheit eines größten Übels". Vor allem einer gewissen Partei, die Lüttge zeiht, aus dem Liberalismus eine "Farce" gemacht zu haben, legt er die Lektüre dieses Buches nahe.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.10.2013

Auch nach knapp 25 Jahren hat dieser endlich auf Deutsch vorliegende Essay der amerikanischen Politikwissenschaftlerin Judith Shklar für Jan-Werner Müller nichts an Bedeutung verloren. Das Potenzial des subjektiven, auf Furchtvermeidung gründenden Liberalismusprogramm Shklars findet Müller noch längst nicht ausgeschöpft, wie ihm auch die im Band enthaltenen begleitenden Kommentare, u. a. von Axel Honneth beweisen. Shklars Empfehlungen indes (pluralistische Machtverteilung, funktionierender Rechtsstaat) überraschen den Rezensenten zunächst nicht. Erst bei den moralpsychologischen Intuitionen im Rückgriff nicht zuletzt auf die französischen Moralisten sieht Müller die Originalität der Autorin. Politisch allerdings findet er ihre Theorie, genau wie einige der Kommentatoren, und dies ist ein Hinweis auf die Aktualität des Bandes, durchaus ausbaufähig.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.09.2013

Einen Liberalismus, wie ihn die Autorin in ihrem knappen Essay von 1989 zeichnet, wünscht sich Jens Bisky. Den Text der 1928 geborenen Shklar hält er für geeignet, jeden von der Notwendigkeit des Liberalismus zu überzeugen, minimalistisch, aber mit guten Argumenten. Denn dieser Liberalismus, erklärt Bisky, verspreche erst einmal nichts, keine Weltanschauung, keine Besserwisserei, sondern gehe von Grausamkeit und der Furcht aus. Dagegen setzte die Autorin ihre moralische Intuition, ihr Einfühlungsvermögen und den Liberalismus als besonnene Kritik des Sozialstaats. Die weiteren im Band enthaltenen Essays von Michael Walzer u. a. geben dem Rezensenten Stoff zum Weiterdenken.
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