Jürgen Bevers

Der Mann hinter Adenauer

Hans Globkes Aufstieg vom NS-Juristen zur Grauen Eminenz der Bonner Republik
Cover: Der Mann hinter Adenauer
Ch. Links Verlag, Berlin 2009
ISBN 9783861535188
Gebunden, 240 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Er war die Graue Eminenz in Adenauers Kabinett, heute ist er fast vergessen: Hans Maria Globke. Als Staatssekretär im Kanzleramt zog er im Hintergrund die Fäden, baute das Palais Schaumburg zur Machtzentrale aus und bestimmte die Personalpolitik. Globke kontrollierte die Geheimdienste und holte Hitlers Generäle in die Führungsspitze der Bundeswehr. Als heimlicher "Generalsekretär" der CDU warb er um verdeckte Parteispenden und verteilte sie. Derselbe Hans Globke hatte als hoher Ministerialbeamter den Nazis gedient, einen juristischen Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen verfasst und gleichzeitig als gläubiger Katholik die Kirche mit wichtigen Informationen versorgt. Allen späteren Anfeindungen zum Trotz hat Adenauer seinen engsten politischen Vertrauten beschützt und auch vor einem Auftritt als Zeuge im Jerusalemer Prozess gegen Adolf Eichmann, den Organisator des Holocaust, bewahrt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.11.2009

Rezensent Matthias Becker weiß Jürgen Bevers' Biografie über Hans Globke durchaus zu schätzen, auch wenn er darin nicht die fundierte Arbeit über den NS-Funktionär und späteren Ministerialdirigenten im Bundeskanzleramt unter Adenauer sieht, die er sich gewünscht hätte. Er betont indes, dass der Autor sein Buch ausdrücklich nicht als wissenschaftliche Studie angelegt hat, sondern als journalistische Arbeit. Globkes Weg erscheine als Beispiel für die personelle, institutionelle und ideologische Kontinuität von Dritten Reich und der jungen Bundesrepublik. Wie Becker konstatiert, hat Bevers alles versammelt, was an Globke irritiert. Die Verstörung des Autors sei dem Text auch anzumerken. Allerdings hebt Becker auch hervor, dass der Autor die Bedeutung Globkes letztlich überschätzt, wenn er ihn als "Mann hinter Adenauer" zeichnet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.05.2009

Wer Hans Maria Globke wirklich war, kann Rainer Blasius nach dieser Lektüre besser ermessen. Der Rezensent beschreibt Jürgen Bevers als einen Autor mit der Attitüde eines strengen Staatsanwalts und den Qualitäten eines guten Erzählers. Die rechte Hand Adenauers ersteht vor Blasius' Augen als so loyaler wie mit der hohen Kunst der Intrige vertrauter genialischer Großadministrator. Kann der Autor auch zu Globkes Verwicklungen in den Jerusalemer Eichmann-Prozess nichts Neues mitteilen, so genügen Blasius doch einstweilen die Hinweise auf Globkes Scheinheiligkeit im Umgang mit seiner Rolle im "Dritten Reich", um sich ein Bild zu machen.
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