Jürgen Israel (Hg.), Peter Walther (Hg.)

Musen und Grazien in der Mark

750 Jahre Literatur in Brandenburg Band 1 - Lesebuch
Cover: Musen und Grazien in der Mark
Lukas Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783931836689
Gebunden, 341 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Das Land Brandenburg besitzt eine reiche literarische Tradition: Leben und Werk von bedeutenden Autoren und Autorinnen wie Bettina und Achim von Arnim, Heinrich von Kleist, Theodor Fontane, Gerhard Hauptmann, Richard Dehmel, Peter Huchel und Hermann Kasack sind mit der historischen Kulturlandschaft der Mark verbunden. Die frühesten erhaltenen Zeugnisse deutschsprachiger Literatur gehen hier auf das späte 13. Jahrhundert zurück. Beginnend mit den Gedichten des Askanierfürsten Otto IV., die in der Manessischen Liederhandschrift überliefert sind, bis hinein in die jüngste Gegenwart - genannt seien Günter Eich, Franz Fühmann oder Wolf Jobst Siedler - reicht die so repräsentative wie abwechslungsreiche Auswahl dieses Lesebuches. In den vorgestellten literarischen Zeugnissen spiegeln sich die Wechselfälle der regionalen Zeit- und Kulturgeschichte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.11.2002

Eine gute Gegend, um traurig zu sein, schreibt Rezensent Burkhard Müller über die Mark Brandenburg. Kein Wunder, dass viele der Texte im Band "Musen und Grazien in der Mark" melancholisch ausfallen. Etwa die Landschaftsgedichte von Peter Huchel, Sarah Kirsch und Günter Eich. Doch der Band bietet mehr. Von Willibald von Alexis, mit dessen historischen Romanen der Rezensent keine nähere Bekanntschaft wünscht, über Moritz Heimann, für Müller ein "Grübler von kristallener Klarheit" hin zu Bismarck, der sich als "völlig trittsicherer Stilist" erweist. Zu Müllers Überraschung sind es gerade die konservativen Autoren wie Reinhold Schneider, Ina Seidel und Wolf Jobst Siedler, die für ihn die "lebendigsten Gedanken" dieses Buchs geäußert haben. Insgesamt kommt der Band nach Ansicht des Rezensenten als ein schönes Durcheinander daher. Kritik hagelt es vor allem am zweiten Band, einem literarischem Lexikon, das sich nicht ganz organisch mit dem ersten verbinde. Die Artikel sind "extrem knapp" ausgefallen und vermitteln für Müller kaum ein Bild der vielen Autoren. Nicht einmal zu einer Bibliographie reicht es, bemängelt er. Als "nicht besonders nützlich" erachtet Müller zudem die Sortierung der Autoren nach Ortsnamen. Fontane werde so z.B. in nicht weniger als sechzehn Schnipsel zerhackt.
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