Julius Wellhausen

Julius Wellhausen: Briefe

Cover: Julius Wellhausen: Briefe
Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2013
ISBN 9783161525186
Gebunden, 887 Seiten, 79,00 EUR

Klappentext

Julius Wellhausen (1844-1918), zunächst Professor für Altes Testament an der theologischen Fakultät in Greifswald, danach Professor der Semitistik an den philosophischen Fakultäten in Halle, Marburg und Göttingen, begründete die moderne Sicht der Geschichte des alten Israel, wirkte bahnbrechend aber auch auf den Gebieten des vor- und frühislamischen Arabien und des Neuen Testaments. Seine Werke wurden immer wieder wegen ihrer einzigartigen schriftstellerischen Stärke gerühmt, die nun auch in seinen hier fast durchweg erstmals veröffentlichten Ausführungen zu Tage tritt. Der Band umfasst mehr als 1000 Briefe; unter den Adressaten befinden sich F. Althoff, A. v. Harnack, W. Herrmann, A. Jülicher, A. Kuenen, P. de Lagarde, E. Littmann, Th. Mommsen, Th. Nöldeke, Ed. Schwartz, A. Schweitzer und W.R. Smith. Die Themen gehen in ihrer Vielzahl weit über das Fachliche hinaus.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.03.2014

Einem, der sich nicht anpassen wollte und dem jegliches Pathos, Phrasen und Selbstdarstellung fremd waren, begegnet Friedrich Wilhelm Graf hier, in den Briefen des Theologen Graf Julius Wellhausen. Erfrischend wirkt die Lektüre auf den Rezensenten, da aus den Briefen die Lust zu steilen Thesen und scharfer Kirchenkritik ebenso spricht, wie sprachliche Brillanz, Sachlichkeit und ein breites Wissens- und Interessenspektrum, von der aktuellen politischen Lage über bildungspolitische Fragen bis zu Nietzsche und Albert Schweitzer. All das erfährt Graf aus den Briefen des Gelehrten an Theodor Mommsen, Ferdinand Justi oder Paul de Lagarde, die der Herausgeber Rudolf Smend, wie Graf findet, durch akribische Archivarbeit in einer glänzenden Edition ans Licht der Leselampe gebracht hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.02.2014

Wer einem ehrlichen Menschen und freien Wissenschaftler begegnen möchte, dem legt Johann Hinrich Claussen die Briefe des Theologen und Orientalisten Julius Wellhausen nahe. Historisch-kritisch im besten Sinne nennt Claussen den Mann, der sich in der Erforschung des Alten Testaments wie des frühen Islam einen Namen machte und doch so vollkommen unorthodox war. Die Briefe an Freunde und Kollegen wie den Politiker Friedrich Althoff, den Historiker Theodor Mommsen oder den Islamkundler Ignaz Goldziher zeigen Claussen einen bärbeißig-witzigen und wortgewandten, gänzlich uneitlen Gelehrten, der später die theologische Fakultät verließ, ohne mit seinem Glauben zu brechen.
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