Kevin Baker

Die Straße zum Paradies

Der New-York-Roman
Cover: Die Straße zum Paradies
Droemer Knaur Verlag, München 2004
ISBN 9783426196762
Gebunden, 830 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Ingrid Krane-Müschen (Rebecca Gable) und Michael J. Müschen. Es war im Juli 1863. In den Straßen Manhattans streiten sich Kinder mit wilden Schweinen um Brot. Schnaps, bezahlt nach Trinksekunden, schürt die Ungeduld der Männer. Und dann geht die Stadt New York in Flammen auf. Paradise Alley, eine Straße im Armenviertel New Yorks. Drei Frauen warten ängstlich in ihren Häusern auf den gewalttätigen Mob, der sich von Downtown aus auf sie zu bewegt. Ruth hat besonderen Grund zur Sorge, denn sie ist die Frau des entflohenen Sklaven Billy und wird dadurch zur Zielscheibe der rassistischen Aufständischen. Doch das ist nicht alles: Ihr Exmann entkam aus dem Gefängnis und sucht seit Tagen nach Ruth, um sich an ihr zu rächen. Auch die ehrgeizige Deirdre, deren Mann im Bürgerkrieg vermisst wird, und die Prostituierte Maddy horchen gebannt auf das Dröhnen der Schritte und aufgebrachten Stimmen - jede mit ihren eigenen Gründen, die aufständischen Männer bis ins Mark zu fürchten. In der Paradise Alley kommt es schließlich zur dramatischen Konfrontation. Und die drei Frauen haben nur noch einander, um sich einen Weg aus dem überall aufbrechenden Chaos zu weisen ...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.09.2004

"Die Straße zum Paradies" war - als "Paradise Alley" - das historische New Yorker Armenviertel . Und hier spielt ein großer Teil dieses zweiten Teils von Kevin Bakers geplanter Romantrilogie zur Geschichte New Yorks. Im Jahr 1863 ist Aufruhr in der Stadt, Präsident Lincoln presst die Armen in die Armee, während sich die Reichen für 300 Dollar freikaufen können. Die Kämpfe auf den Straßen drohen die Stadt zu zerstören, Herbert Willis Robinson, der Held des Romans, sieht New York als "Stadt der Zusammenbrüche und Brände, als Stadt von Blut und Schwefel". Die Figur ist fiktiv, basiert aber wie die meisten anderen auf einer historisch belegten Person. Erzählt wird vor allem von irischen Immigranten und in Form gebracht wird das alles, so H.G. Pflaum, durch zwei Zentralmetaphern: das Feuer (der Brände, der Leidenschaft) und das Wasser (der Feuerwehr, des Atlantik). Der Rezensent ist sehr angetan von Bakers "leidenschaftlicher und mitfühlender Chronik" und findet auch die Rondo-Dramaturgie "überzeugend".
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