Ludwig Baumann

Niemals gegen das Gewissen

Plädoyer des letzten Wehrmachtsdeserteurs
Cover: Niemals gegen das Gewissen
Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2014
ISBN 9783451309847
Gebunden, 126 Seiten, 12,99 EUR

Klappentext

Mit 19 Jahren wurde Ludwig Baumann zur Kriegsmarine eingezogen, doch mit Hitlers Kampf wollte er nichts zu tun haben. Im Juni 1942 unternahm er gemeinsam mit einem Kameraden mithilfe französischer Résistance-Kämpfer einen Fluchtversuch, am 30. Juni 1942 wurde Baumann wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt. Davon, dass auf Einwirken seines Vaters hin seine Strafe in eine 12-jährige Haftstrafe abgewandelt wurde, erfuhr er erst nach Monaten voller Angst in der Todeszelle. Im April 1943 konnte er die Todeszelle endlich verlassen, kam ins KZ Esterwegen, dann ins Wehrmachtsgefängnis Torgau und wurde schließlich mit dem berüchtigten "Bewährungsbatallion 500" an die Ostfront geschickt. Sein Leiden endete jedoch nicht mit Kriegsende: Deserteure wie er galten noch lange als Verräter und Feiglinge. Baumann wurde zu einem wichtigen Protagonisten der Friedensbewegung, nie wieder sollen deutsche Soldaten Angst und Schrecken verbreiten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.07.2014

Als zeitlose Mahnung an Gewalt, Willkür und Rechtlosigkeit bezeichnet Peter Kalmbach die Erinnerungen des letzten Überlebenden der NS-Militärjustiz, Ludwig Baumann. Dass der Autor ein gesellschaftliches Versäumnis nachholt, indem er "tiefgründig, schonungslos" und sachlich sein Selbstbild als Opfer in die Geschichte der Bundesrepublik einbettet und den Blick schärft für das Leiden im NS-Strafvollzug, rechnet ihm Kalmbach hoch an. Erzählung und Lebensbeichte zugleich, ist das Buch für den Rezensenten in jedem Fall lesenswert.
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