Marina Sassenberg

Selma Stern (1890-1981)

Das Eigene in der Geschichte. Selbstentwürfe und Geschichtsentwürfe einer Historikerin
Cover: Selma Stern (1890-1981)
Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2004
ISBN 9783161484179
Gebunden, 293 Seiten, 69,00 EUR

Klappentext

Ihre Schriften zählen zu den Standardwerken deutsch-jüdischer Geschichtsforschung: Mit "Jud Süß" (1929), "The Court Jew/Der Hofjude im Zeitalter des Absolutismus" (1950/2001) sowie "Der Preußische Staat und die Juden" (1925-1975) begründete die Historikerin Selma Stern (1890-1981) ihren Ruf als "große alte Dame der deutsch-jüdischen Geschichtswissenschaft". Vor dem Hintergrund fast eines Jahrhunderts deutscher Zeitgeschichte reflektierte sie in autobiografischen Schriften und Briefen ihr Selbstverständnis als Frau, Intellektuelle und deutsche Jüdin, aber auch ihr Verhältnis zu Deutschland, deutscher Geschichte und Kultur. Selma Stern schrieb sich in die historischen Diskurse ihrer Zeit ein und bezog Position - im Ersten Weltkrieg, in der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus. Marina Sassenberg untersucht das Zusammenwirken von biografischer Erfahrung und Geschichtsverständnis der Akademikerin der ersten Stunde und ersten Frau in der Wissenschaft des Judentums. Erstmals wird damit eine umfassende Studie über Leben und Werk Selma Sterns vorgelegt. Sie steht im Kontext deutscher Wissenschaftsgeschichte und deutsch-jüdischer Historiografie des 19. und 20. Jahrhunderts.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.10.2004

Bislang, so der Rezensent Thomas Meyer, hatte man in Historikerkreisen das Werk und die Person Selma Sterns sträflich missachtet, doch nach diesem Buch, ist er sich sicher, wird sich das ändern. Die Autorin habe "einer der bedeutendsten Geschichtswissenschaftlerinnen des 20. Jahrhunderts" eine Monografie zu Leben und Werk gewidmet, die "kaum Wünsche offen lässt": sorgfältig, klug, mit gebührender Distanz und ohne "das Leben ihrer Heldin zum Probierfeld avancierter feministischer Theorien zu machen". Lebens- und Denkentwürfe einer Frau, ohne deren Arbeiten die jüdische Geschichtsschreibung nicht dieselbe wäre.
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