Mark Roseman

In einem unbewachten Augenblick

Eine Frau überlebt im Untergrund
Cover: In einem unbewachten Augenblick
Aufbau Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783351025311
Gebunden, 583 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Astrid Becker. In einem unbewachten Augenblick entkommt die junge Marianne Strauss 1943 der Gestapo. Sie ist eine von 3.000 Juden, die Nazi-Deutschland, versteckt im Untergrund, überlebten. Mark Roseman verknüpft Mariannes Geschichte mit der präzisen Schilderung seiner Recherchen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.08.2002

Marianne Ellenbogen überlebte den Holocaust durch die Unterstützung eines aus einem Volkshochschulkurs über die Ethik Kants hervorgegangenen Freundeskreises. Zwei Jahre, informiert Rezensentin Sabine Fröhlich, wurde sie von Mitgliedern des Bundes, der auch anderen Juden half, aufgenommen und lebte nicht etwa im Versteck, sondern nahm, heute kaum vorstellbar, am öffentlichen Leben teil. Fröhlich weist darauf hin, dass Rosemans Dokumentation einer "außergewöhnlichen Lebensgeschichte" gleichzeitig eine Auseinandersetzung "mit dem komplexen Verhältnis seiner Zeitzeugin zur eigenen Vergangenheit" sei. So habe der Autor, der selbst auf die Vorsicht, die der Umgang mit dem Holocaust erfordere, hinweist, Rücksicht auf die Schmerzgrenze der Betroffenen genommen, was seinem Portrait Grenzen gesetzt habe. Fröhlich gefällt wohl auch, dass der Historiker Roseman seinen historischen Blickwinkel kritisch hinterfragt und einräumt, dass Auslegungen "nicht frei von Vorurteilen und fixen Ideen" seien.
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