Michael Breen

Kim Jong-Il

Nordkoreas 'Geliebter Führer'
Cover: Kim Jong-Il
Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2004
ISBN 9783434505853
Gebunden, 242 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Gabriele Gockel und Bernhard Jendricke. Der Journalist Michael Breen legt die erste Biografie über den Diktator vor, den das Time Magazin 2004 zu den mächtigsten Männern der Welt zählte. Es ist das Porträt eines Mannes, der mit seinem Nuklearprogramm Russland, Japan, China und die Supermacht USA vor unlösbare Probleme stellt - und es ist zugleich ein Blick in das Land, das selbst für die Geheimdienste ein "schwarzes Loch" ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.10.2006

Instruktiv findet Rezensent Thomas Speckmann dieses Porträt über Nordkoreas Diktator Kim Jong Il, das Michael Breen vorgelegt hat. Er bescheinigt dem Autor, der für britische und amerikanische Zeitungen über zwei Jahrzehnte aus Seoul über den Norden der geteilten Halbinsel berichtete, eine "tiefer gehende Analyse" von "Kim Jong Ils Reich der Finsternis". Das Atomprogramm Kim Jong Ils betrachte er etwa als eine Versicherungspolice mit langer Laufzeit. Speckmann unterschlägt nicht, dass Breen angesichts der Frage nach dem Umgang der Staatengemeinschaft mit dem Problem Nordkorea eine gewisse Ratlosigkeit befällt. Deutlich macht Bremer allerdings die Rolle Chinas, das entgegen seinem offiziellen Kurs in Wahrheit wenig Interesse an einer schnellen Einigung zwischen den USA und Nordkorea zeige.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.2005

Als unmöglich erachtet es der "Pes." zeichnende Rezensent, über Nordkoreas Diktator Kim Jong-il eine "vernünftige Biografie" zu schreiben, was Michael Breen, Autor des vorliegenden Buches über Kim, auch nicht in Frage stelle. Dennoch zeigt er sich von Breens gut lesbarer Annäherung an Nordkoreas "Geliebten Führer" recht angetan. Der seit mehr als zwei Jahrzehnten in Seoul lebende britische Journalist mache keinen Hehl aus seiner tiefen Abneigung gegenüber dem Unterdrücker von Pjöngjang, so der Rezensent, und lasse sich, bei allem Hang zum Scherzen, nicht zu Hochnäsigkeit hinreißen. Vielmehr weise Breen auf in Korea (auch im Süden) durchaus übliche Formen der Verehrung Höherstehender hin, was zum Teil den ins Absurde getriebenen Personenkult um den Führer erkläre, dessen Aberwitz herausstellt werde. Aus der Lektüre des Buches lerne man eine Menge über Korea und über das System im Norden, hält der Rezensent fest. "Und den Rest muss man sich denken."
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2004

Teilweise ziemlich "platt" findet Sven Hansen dieses Buch über Kim Jong-Il, Nordkoreas "Geliebten Führer", das Michael Breen nun vorgelegt hat. Der US-Journalist konzentriere sich auf den Diktator, räume jedoch ein, dass dieser in gewisser Hinsicht ein Rätsel bleibe. Breens Vorgehen bewegt sich nach Ansicht Hansens ganz in den Bahnen der "Hobbypsychologie". So komme der Autor zu Erkenntnissen wie: "Kims hartnäckiges Festhalten am Atomwaffenprogramm könnte Ausdruck einer negativen Persönlichkeit sein." Erstaunlich beruhigend bewerte Breen Kim Jong Il letztlich als "aktiv-positiven Charakter", der moralisch nicht mehr verdorben sei als ein durchschnittlicher westlicher Geschäftsmann, der nach Asien reist. Ferner zolle Breen Nordkorea sogar Respekt dafür, dass es mit dem Atomprogramm Stärke aus der eigenen Schwäche zieht, um dann der USA einen Nichtangriffspakt und die Unterstützung der südkoreanischen Sonnenscheinpolitik ans Herz zu legen.