Michel Pastoureau

Blau

Die Geschichte einer Farbe
Cover: Blau
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783803127181
Taschenbuch, 160 Seiten, 10,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Antoinette Gittinger. Es ist nicht der Künstler, der eine Farbe prägt, sondern die Gesellschaft, die sie rezipiert. So unterliegt der Symbolgehalt des Blau einer sehr wechselvollen Geschichte von der Antike bis heute. Jahrhundertelang fristete es ein Nischendasein. In der römischen Antike zählten nur Weiß, Schwarz und Rot. Erst mit dem Marienkult im 11. Jahrhundert wird das Blau wichtiger Bestandteil der klerikalen und dann auch der politischen Ikonographie. Als Kennzeichen der Gottesmutter und des Königs, später auch von Soldaten wird es zum neuen Konkurrenten des Rot. Pastoureau folgt den Spuren des Blau auf seinen verschlungenen Wegen nicht nur in Bildzeugnissen, sondern auch in zahlreichen Beschreibungen in literarischen und wissenschaftlichen Texten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.10.2013

Die weit verbreitete Lieblingsfarbe Blau und wie ihr Erfolg begründet ist, erfährt Rezensentin Anne Kohlick aus diesem, wie sie findet lehrreichen, kurzweiligen Buch von Michel Pastoureau, der den Bedeutungswandel der Farbe, kulturelle und sprachliche Unterschiede untersucht und somit Farbe als kulturelles Konstrukt darstellt. Leider muss sich Kohlick die Nuancen von Waid- bis Indigoblau vorstellen, weil der Band keine Abbildungen enthält. Und auf die brennende Frage, warum der Himmel im Frühmittelalter noch als weiß oder rot beschrieben wurde, weiß der Autor nur "schwammige" Antworten. Dennoch empfindet die Rezensentin das Buch aufgrund seiner vielseitigen Perspektivik als anregend und vermutet just hier den Grund für seine teilweise Oberflächlichkeit.
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