Nadia Bruschweiler-Stern, Daniel N. Stern

Geburt einer Mutter

Die Erfahrung, die das Leben einer Frau für immer verändert
Cover: Geburt einer Mutter
Piper Verlag, München 2000
ISBN 9783492036634
Gebunden, 247 Seiten, 19,43 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Angelika Hildebrandt. Wenn eine Frau Mutter wird, macht sie Erfahrungen, mit denen sie nie zuvor in ihrem Leben konfrontiert war. Durch die Geburt des Kindes orientiert sich jede Frau neu, sie hat andere Hoffnungen und Wünsche, freut sich an anderen Dingen als bisher, definiert Werte neu. Eine Mutter wird, so Daniel Stern und seine Mitautorin, psychisch neu geboren, sie entwickelt eine neue Identität. Wie entsteht diese Identität in jeder einzelnen Frau und wie erlebt sie diese Entwicklung? In welcher Zeit passiert diese Veränderung? Wie lernt eine Frau, mit ihrer veränderten Welt des Denkens und Fühlens umzugehen? all diese Fragen werden in diesem Buch beantwortet.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.12.2000

Für eine Pioniertat hält Barbara Sichtermann das Buch des Psychologen-Ehepaars Bruschweiler-Stern, geht es doch den oft belächelten Gefühlen der werdenden oder frisch gewordenen Mütter nach. Sterns Analogisierung der Mutter-Kind-Beziehung mit einer großen Liebe ist nach Sichtermann nicht von der Hand zu weisen, da es doch um große und "leidenschaftliche" Gefühle gehe, wenn auch die Analogie manchmal nicht mehr greife: in der Liebe findet eine Wahl statt, was man vom Kinderkriegen nur eingeschränkt behaupten kann - zumindest kann man sich sein Kind nicht aussuchen. Dennoch empfindet es Sichtermann als wohltuend, dass die Mutter-Kind-Beziehung aus der gesellschaftlich verordneten Harmoniebestimmung gelöst wird: wie bei jeder anderen Liebesbeziehung sei auch die Beziehung zum Kind Höhen und Tiefen ausgesetzt, könne gelingen oder scheitern. Das Buch wecke Verständnis für die eigenen Gefühle oder auch derjenigen, die von ihrer Umwelt nicht mehr verstanden würden, weil sie nur noch über ihr Kind redeten. Auch das geht vorüber, tröstet Sichtermann, wie in jeder Beziehung trete auch im Mutter-Kind-Verhältnis der Gewöhnungseffekt ein.