Nick Fielding, Yosri Fouda

Masterminds of Terror

Die Drahtzieher des 11. September berichten. Der Insider-Report von al-Qaida.
Cover: Masterminds of Terror
Europa Verlag, Hamburg 2003
ISBN 9783203772004
Broschiert, 266 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Heinrich Versteegen. Das Buch von Yosri Fouda und Sunday Times-Chefreporter Nick Fielding basiert auf diesem weltweit einzigen Interview mit den Drahtziehern der Anschläge. Es enthält ihr volles Geständnis, beschreibt die unglaubliche Vorbereitung der Flugzeugentführungen, gibt wieder, wie die Kommunikation zwischen Ramzi Binalshibh und Flugzeugentführer Mohammed Atta stattfand. Und es schildert die Festnahmen von Binalshibh im September 2002 und von Khalid Sheikh Mohammed im März 2003 sowie die Hintergründe. Masterminds of Terror dokumentiert nicht zuletzt die Weltsicht der Terroristen und bietet damit wie kein zweites Buch Einblick in das Innerste von al-Qaida.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.08.2003

Der mit "pi" zeichnende Rezensent ist voll des Lobes über diese Zusammenarbeit zwischen Nick Fielding und Yosri Fouda, aus der ein Buch entstanden sei, das aus der Masse der Bücher, die zum Thema des 11. September entstanden seien, deutlich heraus steche. Grundlage sei ein zweitägiges Interview, dass der al-Dschasira-Reporter Fouda in Karachi mit den beiden al-Qaida-Männern Ramzi Binalshibh und Khalid Sheikh Mohammed führen konnte. Vor diesem Hintergrund durchleuchteten die beiden Autoren nun Planung und Koordination des Anschlags, ideologische Aspekte, die Zusammenarbeit der Geheimdienste und nicht zuletzt die Frage, ob die Anschläge hätten verhindert werden können. Fielding und Fouda haben ein hochinteressantes aber zugleich ebenso beunruhigendes Buch geschrieben, so der Rezensent. Es sei sachlich geschrieben, fundiert durch großes Detailwissen und eine Vielzahl von Quellen, woraus durch persönliches Engagement der Autoren ein "spannender Text" entstanden sei.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.08.2003

In einer Doppelbesprechung widmet sich die Rezensentin Dorothee Heintze zwei Büchern, die versuchen, den Werdegang und die Strukturen des Al-Qaida-Netzwerkes zu beleuchten, einerseits Oliver Schröms "Al Qaida" und andererseits Yosri Foudas und Nick Fieldings "Masterminds of Terror". Wie die Rezensentin vorwegschickt, ist Yosri Fouda Chefreporter bei Al Dschasira, und bekam wenige Wochen nach dem Attentat von Djerba einen Anruf, bei dem ihm ein "sensationelles" Interview versprochen wurde. In der Tat habe sich herausgestellt, dass seine zwei Gesprächspartner die, mittlerweile gefassten, wichtigsten Al-Qaida-Führer nach Bin Laden waren: Khalid Scheich Mohammed und Ramzi Bin al-Schibb. Das Buch rekapituliere die Geschichte dieses Interviews, für das es "bis heute keine Beweise gibt". Leider, so die Rezensentin, "verzetteln" sich die Autoren in "Einzelheiten", die den "roten Faden" reißen lassen: zu unübersichtlich die Fülle an arabischen Namen, zu "unvermittelt" die "Zeitsprünge". Dadurch, dass die Autoren, die selbst "Akteure" des Geschehens sind, von sich "in der dritten Person" schreiben, entstehe zudem "ein befremdliches Gefühl der Distanz". Doch der Einblick, den sie liefern, bleibt der von "Augenzeugen", und somit "authentisch" und interessant.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.08.2003

Der Untertitel übertreibt nicht, schreibt Sonja Hegasy - dieses Buch ist tatsächlich ein Insider-Report von zwei Kennern und Starreportern: Nick Fielding von der "Sunday Times" und Yosri Fouda von al-Dschasira. Letzterer hat beispielsweise im April 2002 ein Interview mit Ramzi Binalshibh, dem Koordinator des 11. September, und Khalid Sheikh Mohammed, al-Qaidas Militärchef geführt. Das Buch, berichtet Hegasy, enthält autobiografische Zeugnisse von Terroristen, bietet "gute Einblicke in die Organisationsstruktur der al-Qaida", in ihre Geschichte und "personelle Verflechtung". Man erfahre zum Beispiel, dass die Anschläge des 11. September zehn Jahre lang geplant wurden und welche alternativen Pläne existierten. Darüber hinaus umreiße das Buch die "bisher ungeschriebene Biografie Mohammed Attas", als klassische al-Qaida Laufbahn: "Ähnlich wie die erste Generation der RAF sind es junge, gebildete, charmante Männer, die man nach allen Kriterien als 'integriert' bezeichnen würde".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 16.05.2003

Nick Fieldings und Yosri Foudas Report über Al Qaida und die Terroranschläge vom 11. September hat Rezensent Karl Grobe rundum überzeugt. Unter konspirativen Umständen konnten Fielding und Fouda im April 2002 zwei Planer der Anschläge, Ramzi Binalshibh und Khalid Sheikh Mohammed, befragen, berichtet Grobe, beide erzählten ausführlich davon, wie der Anschlag von langer Hand und mit durchdachter Strategie geplant und ausgeführt wurde. Das Buch besticht nach Ansicht Grobes aber nicht nur durch dieses Gespräch, das einen Einblick in die Denkweisen der Terroristen ermöglicht, sondern auch durch eine Fülle weiterer Recherchen. Wie die Autoren die Hintergründe der Anschläge mit der Tat und der Organisation, die sie geplant und ausgeführt hat, zusammenführen, findet Grobe ausgezeichnet. Den Tonfall Buches lobt er als "sachlich und neutral". Über die Fakten hinaus gelinge es den Autoren, ein Stück Selbstreflexion zu vermitteln, schreibt Grobe abschließend, "das hilfreich sein kann, die Selbstgerechtigkeit von Fundamentalisten hüben und drüben als Selbstgerechtigkeit zu erkennen."