Otfried Höffe

Ist die Demokratie zukunftsfähig?

Cover: Ist die Demokratie zukunftsfähig?
C.H. Beck Verlag, München 2009
ISBN 9783406587177
Kartoniert, 300 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Die scheinbare Ohnmacht westlicher Politik gegenüber den weltweit sich zuspitzenden sozialen, ökonomischen und ökologischen Problemen hat das Vertrauen vieler Menschen in die Demokratie erschüttert. Otfried Höffe, einer der namhaftesten politischen Philosophen der Gegenwart, legt die Faktoren offen, die demokratische Systeme dazu befähigen, in wirksamer Weise Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und damit letztlich ihre eigene Legitimationsgrundlage zu sichern. Sein philosophischer Essay ist zugleich ein Plädoyer für die Demokratie.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.01.2010

Nicht so sehr geht es in diesem Band, hält der Rezensent Michael Schefczyk fest, um die Frage danach, ob die Demokratie eine Zukunft hat. Sondern darum, wie sehr ihre politische Einrichtung es möglich macht, die Zukunft bei den zu treffenden Entscheidungen stets im Blick zu behalten. Enthusiastisch sieht der Philosoph Otfried Höffe, so Schefczyk, die Möglichkeiten da nicht, bleibt aber, bei aller Skepsis, insgesamt auch mangels besserer Alternativen "vorsichtig optimistisch". Deshalb vor allem, weil die Demokratie die Regierungsform ist, die sich jeweils am wenigsten stark festlegen muss und deshalb prinzipiell änderungsoffen bleibt. Der Rezensent findet, scheint's, die Ausführungen des Philosophen durchweg überzeugend und merkt nebenbei an, dass das Buch überdies "enorm gelehrt" sei.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.01.2010

Wolfgang Kersting ist mit dem Autor einer Meinung, mit Hegel auch: Den entscheidenden TÜV besteht die gute alte Demokratie noch immer, den Zukunftstauglichkeitstest. Sie ist lern- und reformfähig. Dass Otfried Höffe zu dieser Feststellung nüchtern und sehenden Auges gelangt, gefällt dem Rezensenten gut. Besser als alle spekulativen Untergangsszenarien a la Jean-Marie Guehenno allemal. Und wenn Höffe auch die Mechanismen demokratischer Machterringung und den Sozialstaat - für den Rezensenten die "zukunftsfeindlichen Kräfte" schlechthin - ein wenig außer Acht lässt, drückt Kersting ein Auge zu. Diese Schwächen, meint er, haben autoritäre Regimes auch, und noch weitere dazu.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.03.2009

Interessant und lesenswert findet Rezensentin Elisabeth von Thadden diesen Zukunftstest, dem Otfried Höffe, Professor für politische Philosophie, die Demokratie unterzogen hat. Denn Höffe sichte sowohl ökonomische wie ökologische Bestände, mit denen sich die Demokratie für "prekäre Zünfte" gewappnet habe. Auch den Aspekt der Generationengerechtigkeit findet die Rezensentin höchst überzeugend herausgearbeitet, zumal Höffe dabei die "philosophischen Wege" von John Rawls und Hans Jonas zusammenführe. Was Thadden an diesen Überlegungen darüber hinaus außerordentlich schätzt, ist das Abwägende, Bewegliche und Lernfähige, mit dem hier Handlungsmodelle und politische Ordnung durchdacht werden, und in deren Verlauf weder der Autor jemals den Triumphator hervorkehre, noch die Demokratie stets strahlende Siegerin bleibe. Im Übrigen werde das Modell der "klugen Selbstfesseleung" empfohlen: siehe Odysseus und die Sirenen.