Pedro Barcelo

Hannibal

Stratege und Staatsmann
Cover: Hannibal
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2004
ISBN 9783608943016
Gebunden, 319 Seiten, 22,50 EUR

Klappentext

In dieser spannend geschriebenen Biografie verfolgt Pedro Barcel den Lebensweg einer der aufregendsten Gestalten der Weltgeschichte: Neben den militärischen Leistungen Hannibals (247 -183 v. Chr.) schildert er zum ersten Mal die politischen Leistungen des Karthagers. Zugleich lenkt er dabei den Blick auch auf die welt politische Dimension seines Handelns.
Diese Biografie Hannibals führt den Leser in eine Welt, die vom erbitterten Kampf beherrscht wurde, den die angeschlagenen Karthager mit den machtbewussten Römern um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeerraum ausfochten. An der Spitze einer in Spanien rekrutierten Armee fordert er Rom heraus, um den Niedergang seiner Heimatstadt aufzuhalten. Voller Wagemut und Energie und indem er unglaubliche logistische Leistungen vollbringt, überquert er die Alpen, überrascht die Römer in Oberitalien, fügt ihnen eine Niederlage nach der anderen zu (Cannae) und muss dennoch erkennen, dass der Widerstand der Römer mit militärischen Mitteln nicht zu brechen ist.
Daraufhin schmiedet er eine antirömische Koalition. Doch das Beharrungsvermögen der Römer, ihr größeres Bevölkerungspotential und die Standhaftigkeit der Italiker bereiten dem Italienzug des Karthagers ein Ende. Zwar können die Römer Karthago bei Zama (202 v. Chr.) besiegen und Hannibal ins Exil nach Kleinasien treiben, doch das Trauma einer karthagischen Bedrohung verfolgt sie noch lange nach Hannibals Tod (183 v. Chr.). Im Jahr 146 v. Chr. machen sie Karthago dem Erdboden gleich.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.01.2005

Der spanische Historiker Pedro Barcelo habe sich eines der "großen Triumphatoren" vom Formate eines Alexanders des Großen angenommen, des legendären Hannibal, und eine "gelehrte und gut geschriebene Biografie" vorgelegt, findet der "LL" zeichnende Rezensent, wenn er auch in seiner kurzen Kritik nicht weiter erläutert, woran er dieses Urteil festmacht. Jedenfalls gelinge es dem Autor, einige der zahlreichen Legenden richtig zu stellen, die sich um Hannibal ranken, auch wenn der Rezensent bedauert, dass der Bericht über Hannibals Selbstmord "für das historisch mitfühlende Herz etwas zu kühl und knapp" ausfalle.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.09.2004

Durchwachsen findet Rezensent Jürgen Busche die Hannibal-Biografie des in Potsdam lebenden spanischen Historikers Pedro Barcelo: Manches daran gefällt ihm ausnehmend gut, zum Beispiel wenn der Autor längere Zitate antiker Historiker benutzt, weil das den Text "lebhaft und anschaulich" mache. Dafür stört ihn, dass die Darstellung militärischer Ereignisse zu kurz kommt - da erweist der Autor Busches Meinung nach "dem Pazifismus der meisten deutschen Geschichtsdozenten alle Ehre". Zudem nervt den Rezensenten Barcelos Neigung zu starken Sprüchen und historischen Verkürzungen, die sich teilweise zu richtiggehenden Fehleinschätzungen aufbauen. Entsetzt ist Busche zum Beispiel über Barcelos Behauptung, dass "Rom ohne Konkurrenz das Schicksal der Mittelmeerwelt bis auf unsere Tage bestimmt".
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