Robert Levine

Die große Verführung

Psychologie der Manipulation
Cover: Die große Verführung
Piper Verlag, München 2003
ISBN 9783492045391
Gebunden, 368 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Sie sind überzeugt: Manipulationen durchschauen Sie sofort und überreden lassen Sie sich schon gar nicht. Falsch gedacht! Gerade dann sind Sie ein besonders leichtes Opfer, meint Robert Levine, Professor für Psychologie. Er untersuchte die Tricks und Kniffe, mit denen wir tagtäglich von Verkäufern und Politikern, in der Werbung oder im Beruf über den Tisch gezogen werden. Zusammen mit seinen Studenten beobachtete er Verkäufer und Konsumenten und versuchte es schließlich selbst: Er besuchte Seminare zur Verkaufsförderung, lernte von Illusionskünstlern und wandte die erlernten Techniken als Autoverkäufer und Vertreter an. Dabei fand er heraus, daß wir um so öfter übervorteilt werden, je überlegener wir uns fühlen. Doch die große Verführung erfolgt immer nach dem gleichen Muster. Robert Levine erklärt uns die Regeln und zeigt, wie wir sie für uns nutzen können.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.11.2003

Gar nicht einverstanden ist Viola Roggenkamp mit Robert Levines Ausführungen über "Die große Verführung" beziehungsweise die "Psychologie der Manipulation", wie das Buch im Untertitel heißt. Der amerikanische Wissenschaftsautor unterliege der typischen Manie eines forschenden Psychologen, schreibt Roggenkamp: er zähle und vergleiche und zähle wieder und wälze neues Zahlenmaterial, bis sich die Beweise gleichen und die Zahlen beliebig werden. Ähnlich ergeht es auch dem Käufer, der sich nur allzu gerne beeinflussen lässt und der durch ein Zuviel an Produktinformationen eher verunsichert als in seiner Entscheidung gestärkt wird. Das sei wiederum das Nette an Levines Buch, gesteht Roggenkamp ein, dass es nicht belehrend daherkomme, sondern dass der Autor auf unterhaltsame Weise von sich, von uns, von allen Käufern und Verführten spreche. "Dass die meisten Menschen gut funktionierende Idioten sind, hat was", findet Roggenkamp. Erklären aber täte es längst noch nicht alles, und so manche der zitierten empirischen Untersuchungen findet Roggenkamp methodisch zumindest fragwürdig.