Sabine Hofmann
Die Konstruktion kolonialer Wirklichkeit
Eine diskursanalytische Untersuchung französischer Karibiktexte des frühen 17. Jahrhunderts
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 9783593367637
Broschiert, 263 Seiten, 34,77 EUR
ISBN 9783593367637
Broschiert, 263 Seiten, 34,77 EUR
Klappentext
Foucaults Diskursanalyse, seit langem Gegenstand theoretischer Debatten, wird in dieser Studie methodologisch an konkretem Textmaterial erprobt. Die Autorin zeigt, wie in Missionarsrelationen, Chroniken und Grammatiken aus der Zeit der französischen Kolonisierung der Antillen per Diskurs die fremde Wirklichkeit - karibische Menschen, Natur und Sprache - beherrschbar gemacht wurde...
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.2001
Tobias Döring stellt zwei aufschlussreiche Studien über "die Rolle des Wilden" vor: "Die Gabe der Zivilisation" von Ulla Haselstein und "Die Konstruktion kolonialer Wirklichkeit" von Sabine Hofmann. Diese Studie handelt vom Tausch "zivilisatorischer Produkte" gegen "Gaben der Natur", berichtet der Rezensent Tobias Döring. Die Autorin nahm sich "französische Karibiktexte" aus dem 17. Jahrhundert vor, was dem Rezensenten "wenig ergiebig" erscheint. Der kulturelle Austausch werde nach Darstellung der Autorin als Gabentisch dargestellt. Jede Seite gibt, wovon sie im Überfluss hat. Fanden Gewaltakte der "Kolonialpioniere" statt, so werden diese in den Texten mit "Verrat der Wilden" erklärt: Die hätten sich nicht an getroffene Vereinbarungen gehalten. Die Deutung dieser Art nehme in den Büchern "wichtige politische Funktionen" wahr, so der Rezensent: Die koloniale Wirklichkeit würde so konstruiert, wie es die Gelehrten gern hätten. Der Leser erfährt nach Ansicht des Rezensenten "wenig Neues über tiefgreifende Irritationen und Unsicherheiten des kolonialen Kontakts".
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