Staatsformen

Modelle politischer Ordnung von der Antike bis zur Gegenwart. Ein Handbuch
Cover: Staatsformen
Böhlau Verlag, Köln 2004
ISBN 9783412076047
Gebunden, 415 Seiten, 39,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Alexandra Gallus und Eckhard Jesse. In den letzten Jahren sind jene Stimmen lauter geworden, die vor einer fundamentalen Legitimationskrise des Staates warnen. Häufig erscheint insbesondere der Nationalstaat als ein schwaches Instrument gegenüber den Kräften der Globalisierung. Angesichts solcher Entwicklungen und Herausforderungen ist es angebracht, über die Perspektiven des Staates im 21. Jahrhundert nachzudenken. "Staat" darf dabei jedoch nicht als abstraktes, gleichsam aus der Geschichte gelöstes Phänomen betrachtet werden. In diesem Handbuch werden daher Modelle politischer Ordnung vom Altertum bis zur Gegenwart beleuchtet, und zwar aus einem doppelten Blickwinkel. Erstens findet die Reflexion der Realgeschichte (Staatsform) Berücksichtigung, zweitens die Reflexion der Ideengeschichte (Staatsidee). Das Buch füllt damit eine Lücke, existiert doch bislang kein Werk über die vergleichende Geschichte der Staatsformen und politischen Systeme.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.01.2005

Als "hilfreich und gut auch für den Laien" wertet Rezensent Hans-Christoph Kraus diesen von Alexander Gallus und Eckhard Jesse herausgegebenen Band über die Modelle politischer Ordnung von der Antike bis zur Gegenwart. Die meisten Beiträge des Bandes haben Kraus rundum zufriedengestellt. Überzeugend findet er etwa die Aufsätze von Alexander Demandt über "Staatsformen in der Antike", von Gerhard Dohrn-van Rossum über Staatsformen des Mittelalters oder von Luise Schorn-Schütte über die "Staatsformen in der Frühen Neuzeit". Die Beiträge, die sich mit dem zwanzigsten Jahrhundert befassen, zeigen nach Ansicht von Kraus die "gravierenden Unterschiede" zwischen einer eher sachlich-abgehobenen, Werturteile nur sehr zurückhaltend gebrauchenden geschichtswissenschaftlichen Betrachtungsweise und einer in starkem Maße wertenden politologischen Vorgehensweise. Nicht so gelungen findet er hier Armin Pfahl-Traughbers Untersuchung der "diktatorischen Systeme", während er für Steffen Kailitzs Beitrag über die "demokratischen Systeme" lobende Worte findet. Ein Grundproblem des Bandes sieht Kraus darin, dass die Frage nicht reflektiert wird, inwieweit Staatsformenlehren als solche - und zwar in Vergangenheit und Gegenwart - eine legitimierende Funktion haben. Positiv vermerkt er noch die außerordentliche Fülle von Informationen, die der Band bietet, sowie die gute Lesbarkeit. Und er hebt hervor: "Das Buch regt zum weiteren Nachdenken über politische Zusammenhänge an, gerade auch dort, wo es zum Widerspruch reizt."
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