Das Spiel der NachtigallRoman
Droemer Knaur Verlag, München
2011
ISBN
9783426198186, Gebunden, 928Seiten, 24,99
EUR
Klappentext
Er liebt die Freiheit, die Frauen und das geschliffene Wort. Ende des 12. Jahrhunderts beginnt ein Mann, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zu prägen: Walther von der Vogelweide raubt dem Minnesang die Keuschheit, spottet über Fürsten und klagt selbst Kaiser und Papst mit spitzer Zunge an, obwohl in dieser gefährlichen Zeit jeder ketzerische Gedanke den Tod bedeuten kann. Immer wieder kreuzt dabei eine ungewöhnliche Frau seine Wege: Die Ärztin Judith ist manchmal seine Gegnerin, manchmal seine Verbündete und wie er immer entschlossen, die Welt zu verändern.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2012
Dann doch lieber den großen Unbekannten Walther von der Vogelweide anstaunen. Dass es der Bestseller-Produzentin Tanja Kinkel nicht gelingt den Minnedichter in einen historischen Roman zu stecken und ihn so dem Publikum näherzubringen, hat laut Christian Metz gleich mehrere Gründe. Einer ist der Achronismus des Textes. Dass Vogelweide wie weiland Goethe durchs Land reitet und Erlebnislyrik dichtet, geht nicht an, meint Metz, ebensowenig das von Kinkel flugs in Mittelalter gebeamte Liebesmodell zweier Partner, die sich frei füreinander entscheiden. Ein anderer Grund ist laut Metz die Überkonstruiertheit der Dame. So viele wunderbare Eigenschaften wie bei Kinkel kann ein Mensch gar nicht haben, meint der Rezensent, bedauerlich aber wahr. Was ihm in Erinnerung bleibt von diesem Buch, ist ein klischeeschweres Beziehungsdrama vor Burgentapete.