Volker Pantenburg, Nils Plath (Hg.)

Anführen - Vorführen - Aufführen

Texte zum Zitieren
Cover: Anführen - Vorführen - Aufführen
Aisthesis Verlag, Bielefeld 2002
ISBN 9783895283529
Kartoniert, 291 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Zitate sind mehr als bloße Übernahmen aus zweiter Hand. Zitate müssen vielmehr als ausdrückliche Aufforderung verstanden werden, von den Voraussetzungen und Vorschriften des Lesens und Schreibens zu sprechen. Wie an keiner anderen Redefigur lassen sich an ihnen die Vorgaben beobachten, nach denen in literarischen wie literaturtheoretischen Texten an Texte und in Diskursen an Diskurse angeschlossen wird. Das Zitat dabei nicht länger nur als einen "fremden Bestandteil der eigenen Rede" zu betrachten, rückt das Zitieren als einen Prozess in den Blick - einen Prozess der Bezugnahme, der Texte ins Verhältnis zueinander setzt und so überhaupt erst ein Weiterlesen und Weiterschreiben möglich macht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.08.2002

Einen kleinen, aber anregenden Aufsatz zur Geschichte der Anführungszeichen hat Volker Pantenburg geschrieben, freut sich der mit "nibl" zeichnende Rezensent. Pantenburg geht darin "auseinander driftenden Spuren" nach, berichtet der Rezensent. Der scholastische Denker Petrus Lombardus etwa benutzte die Anführungszeichen, um verschiedene Textebenen unterscheiden zu können und die Lektüre zu erleichtern, weiß der Rezensent nach der Lektüre. Der französische Ausdruck "guillemets" wiederum gewinne mit Anbruch der Gutenberg-Ära an Bedeutung, meine also ursprünglich ein drucktechnisches Verfahren, während das englische Wort "quotation marks" auf juristische und merkantile Funktionen des Zitierens hinweise. Mit den abgetasteten Spuren scheint Pantenburg, so der Eindruck des Rezensenten, allerdings nicht wirklich zufrieden zu sein. Laut Rezensent bezweifelt Pantenburg nämlich, "dass sich Eigenes und Fremdes so deutlich trennen lassen, wie die Anführungszeichen es behaupten". Als Textjongleur wünsche er sich lieber den Sprach-DJ, der, so der Rezensent, "um die Verkettung der Worte weiß und seine Zitate wie Platten abmischt".
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