Walter Grasskamp

Das Cover von Sgt. Pepper

Eine Momentaufnahme der Popkultur
Cover: Das Cover von Sgt. Pepper
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783803151711
Gebunden, 133 Seiten, 18,50 EUR

Klappentext

Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band, die 1967 erschienene Langspielplatte der Beatles, zählt zu den erfolgreichsten Schallplatten der Musikgeschichte - nicht zuletzt wegen des Covers, das als ebenso innovativ und originell wahrgenommen wurde wie die Musik und das gesamte Konzept des Pop-Albums. Walter Grasskamp beschreibt die Entstehung, Wirkung und Bedeutung des einflußreichsten Plattencovers der Popmusik. Maßgeblich von dem britischen Künstler Peter Blake gestaltet, führt das Umschlagbild Pop Art und Popmusik vor einem historischen Panorama der Prominenz zusammen, das als Kanon der Popkultur zu lesen ist. Der besondere Rang des Covers als Zeitbild der jüngeren Kulturgeschichte wird durch zahlreiche Nachahmungen und Parodien bekräftigt, deren radikalste - Frank Zappas We're Only In It For The Money - ausführlich gewürdigt wird.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.11.2004

Nicht weniger als 130 Seiten über ein einziges Plattencover. Die zugrunde liegende Frage, ob es sich beim Cover zur Beatles-LP "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" um "Kulturindustrie oder Kunst" handelt, ist damit fast schon beantwortet. Für den Kunsthistoriker Walter Grasskamp jedenfalls bedeutet schon die LP selbst nicht weniger als "den Einbruch der Kunst in die reine Unterhaltung". Als "höchst kunstvolle Schwebe" beschreibt der Autor entsprechend die Vermischungen, die Peter Blake bei seinem Artwork vorgenommen hat, "zwischen Tarzan, Marx und Dylan Thomas", zwischen "high und low culture".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.07.2004

"Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" scheint Lieblingsplatte des Rezensenten Clemens Pornschlegel zu sein. Er rühmt, dass dieses Album zu "den epochalen Innovationen" in der Kunst des 20. Jahrhunderts zähle, weil es "den historischen Augenblick" markiere, an die führenden Interpreten der "U-Musik" erstmals künstlerische Freiheit reklamierten. Und da Pornschlegel das Cover des Albums als "grundlegend" für seine große Bedeutung hält, findet er auch Walter Grasskamp kunsthistorisches Buch darüber hochgradig bejubelnswert. So kann man laut Pornschlegel diese "großartige" Studie, die auch noch "vorbildlich ediert" sei, kaum "hoch genug" einschätzen. Hier werde wirklich das Verständnis dessen, "was 1967 passiert ist", ermöglicht. Auch dass Grasskamp das Coverbild in einen breiten kunsthistorischen Kanon stellt - "von Raffael bis zu den Surrealisten" - findet Rezensent Pornschlegel mehr als angemessen. Denn schließlich sei das Cover "ein Kunstwerk" und Walter Grasskamp - wie Pornschlegel versichert - "sein bester Interpret".
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.07.2004

Walter Grasskamps kunstwissenschaftliche Untersuchung des legendären Covers des Sgt.-Pepper-Albums der Beatles hat Brigitte Werneburg geradezu entzückt. Bei seiner Analyse des von Peter Blake gestalteten Albums setze der Münchner Kunsthistoriker all jene differenzierten Betrachtungsmethoden ein, die in der Geschichte der Kunstbetrachtung entwickelt und erprobt wurden, um Bilder zum Sprechen zu bringen, berichtet Werneburg. So verweise er etwa auf das Werk Blakes selbst, auf Vorläufer und Vorbilder aus der Kunstgeschichte oder der zeitgleichen Pop-Art, auf die Produkte der Kulturindustrie oder auf das Thema des Kanons und seine Variante in der Form der Pinnwand des Fans. "Das Cover", befindet Werneburg, "erfährt eine neue, differenzierte und detaillierte Lektüre und seine Wirkungsgeschichte wird ebenso deutlich wie seine Bedeutung für die Beziehung von Popmusik und Pop-Art." Für besonders reizvoll hält sie die "akademischen Sorgfalt", die Grasskamp seinem Gegenstand widmet, wobei er in einer "gänzlich unakademischen, lebendigen Schreibweise" argumentiere. "Das Cover von Sgt. Pepper", resümiert die Rezensentin ihre Lektüre, "ist ein Bildungsangebot, das man nicht abschlagen kann, so verführerisch, leicht und doch gelehrt kommt es einher."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.07.2004

Walter Grasskamp leuchtet die Funktionsweise eines Gesamtkunstwerkes aus und hat dabei - als Fan, aber nicht aus Fanperspektive - ein "sehr schönes Buch" verfasst, das im Hause des Rezensenten Edo Reents sicher einen Ehrenplatz in der Nähe der Platte bekommt, um die es geht: "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band", das 67er Album der Beatles. Beziehungsweise: um das Plattencover von Peter Blake. Jenes Cover, das von der "Sunday Times" zu einem der 50 Meisterwerke des Jahrtausends ernannt wurde, und das dem Konzeptalbum sein Konzept gab. Die Beatles, schreibt Reents, "wollten raus aus der Routine und sich eine andere Identität zulegen", also zogen sie die Uniformen über und inszenierten sich gleichzeitig als Fans. Der Kunsthistoriker Grasskamp zeige in seiner "brillanten Studie" mit viel "dialektischem Gespür", wie aus dem Konzept ein modernes Kunstwerk mit Vorläufern "von Raffael bis Max Ernst" wurde, das mit seinem "ironischen Klassentreffencharme" und der Prominentengalerie "die Kulturindustrie als alles durchdringendes Massenphänomen ausweist". Um im selben Augenblick "selbst zu einem ihrer prominentesten Produkte" zu werden.
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