Werner Schüßler, Erdmann Sturm

Paul Tillich

Leben - Werk - Wirkung
Cover: Paul Tillich
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007
ISBN 9783534165094
Gebunden, 278 Seiten, 39,90 EUR

Klappentext

Paul Tillich (1886 - 1965) gehört zu den bedeutendsten theologischen Denkern der Moderne. Er hat sowohl die theologische als auch die philosophische Debatte über viele Jahrzehnte bis zur unmittelbaren Gegenwart stark beeinflusst. Seine theoretische Brillanz trug dazu ebenso bei wie sein gesellschaftliches Engagement. Nicht nur die Stellungnahmen zu den Problemen der Gegenwart im Rahmen eines "religiösen Sozialismus", sondern auch seine Aufnahme verschiedener Denkmotive des Deutschen Idealismus in die protestantische Theologie prägen sein Werk. Von großem Einfluss sind seine Überlegungen auch in den philosophischen Strömungen des Existentialismus oder der Phänomenologie. In diesem Band, verfasst von zwei Tillich-Experten, wird in das bewegte Leben und das facettenreiche Werk eingeführt. Die Gesamtdarstellung berücksichtigt erstmals zahlreiche jüngst veröffentlichte oder bislang noch unveröffentlichte Texte. Der Mensch wie der Denker Tillich können so besser begriffen und auch seine Theorien im Kontext der Zeit besser gewürdigt werden. Deutlich wird, welches intellektuelle Erbe Tillich der Gegenwart zu schenken hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.12.2007

Das Chaos des protestantischen Theologen Paul Tillich scheint nicht zu bändigen zu sein, auch nicht durch diesen Band. Anschaulich geschildert wird es durch den Theologen Friedrich Wilhelm Graf in der Kritik dieses Bandes: Es ist ein sexuelles, ein politisches, ein begriffliches und allgemeines Lebenschaos, das sich zugleich mit Charisma verband. Auch Drogen hat er genommen, Pornos gesammelt und sich von einer engen Freundin Hannah Arendts unter ständiger Prägung theologischer Grundbegriffe auspeitschen lassen. Wieviel dabei vom Theologen übrig bleibt, der von den Nazis aus den Ämtern gedrängt wurde, diese aber anflehte, weiter in Deutschland lehren zu dürfen, wird aus der Kritik Grafs nicht ganz klar. Ist das Leben Tillichs vielleicht interessanter als das Werk? Aber dem Leben Tillichs werden laut Graf im vorliegenden Band nur 22 Seiten gewidmet!
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