Das von dem russischen Investigativjournalisten
Roman Badanin gegründete Magazin
Projekt (
mehr dazu hier) veröffentlicht eine umfassende
Recherche über die
Geschäfte der Oligarchen - damit diese später nicht behaupten können, sie hätten nicht gewusst,
wessen Waffen in Butscha oder Mariupol benutzt wurden.
Projekt weist Unternehmern wie Roman Abromowitsch nach, dass sie den Krieg gegen die Ukraine unterstützen und maßgeblich davon profitieren. Dabei greifen sie das Beispiel des Unternehmers
Aleksej Mordaschow auf, der sich als einer der wenigen öffentlich zum Krieg geäußert hat, aber das auch erst, nachdem er von der EU sanktioniert worden war: "In seinem Kommentar vom 28. Februar 2022, der
Forbes über einen Sprecher übermittelt wurde, bezeichnete Mordaschow den Einmarsch Russlands in die Ukraine als 'eine
Tragödie zweier brüderlicher Völker' und versicherte, dass er sich aus der Politik herausgehalten und 'sein ganzes Leben damit verbracht hat, für die Unternehmen, für die er in Russland und im Ausland tätig war, wirtschaftliche Werte zu schaffen'. 'Ich habe mit dem Entstehen der aktuellen geopolitischen Spannungen nichts zu tun. Ich verstehe nicht, warum
Sanktionen gegen mich verhängt wurden', sagte der Oligarch. In der Vergangenheit hat Mordaschow alle wichtigen Projekte Putins eifrig mit Geld unterstützt, aber seine Versuche, sich von dem Krieg zu distanzieren, sind verständlich, da der Geschäftsmann durch die EU-Sanktionen ein
Rekordvermögen von 8,
2 Milliarden Dollar, eine Villa auf Sardinien und seine Lieblingsyacht Lady M (65 Meter) im Wert von 27 Millionen Dollar
verloren hat. Im Sommer 2022 kam Mordaschow jedoch 'zur Vernunft' und sagte auf dem St. Petersburger Wirtschaftsforum, dass 'es notwendig ist, den Schwung zu nutzen, um die Wirtschaft zu entwickeln'. Putin nahm dies zur Kenntnis und förderte die Rückkehr des 'verlorenen Sohnes': Im August 2022 verlieh der Präsident Mordaschow den
Orden der Freundschaft. Ein weiterer prominenter Zulieferer der Rüstungsindustrie, der Milliardär
Viktor Raschnikow, erhielt 2022 von Putin den Titel 'Held der Arbeit'. In Wahrheit haben sowohl Mordaschow als auch Raschnikow und die anderen oben genannten Personen seit langem eng mit dem militärisch-industriellen Komplex in verschiedenen Branchen und bei der Herstellung einer
breiten Palette von Waffen zusammengearbeitet, die in allen in diesem Artikel zitierten
kriminellen Episoden zu finden sind."