Die Gemeinschaft zwischen der Russisch-Orthodoxen Kirche in Moskau und der Christlich-Orthodoxen in Konstantinopel, die in der Hierarchie über Moskau steht, erklärte Moskau für aufgehoben, nachdem Konstantinopel der ukrainischen Kirche
Eigenständigkeit gewährte,
schreibt der Historiker
Ekkehard Kraft in der
NZZ. Zum härtesten Mittel, der Exkommunikation, wollen aber beide Kirchen nicht greifen. "Die nicht involvierten anderen orthodoxen Kirchen haben bisher jeden Positionsbezug in dem Konflikt vermieden. Selbst jene,
die Moskau nahestehen, wie das Patriarchat von Antiochia (mit Sitz in Damaskus) und die serbische Kirche, (...). Deutlich geworden ist aber in jedem Fall, dass sich zwei Modelle für die orthodoxe Kirche gegenüberstehen: Moskaus
antiwestlicher, rückwärtsgewandter Traditionalismus mit seiner Vorliebe für ein autoritäres System in engem Schulterschluss mit der Staatsmacht. Auf der anderen Seite das Ökumenische Patriarchat, fernab jeder politischen Macht, das der modernen westlichen Welt und der liberalen Demokratie nicht feindselig gegenübersteht und sich den
wichtigen Fragen der Zeit nicht verschließt."