Sieben Frauen und ein Baby

Streit um Joanna Chens Essay über den 7. Oktober. Eine queere Jugend in der tschechischen Provinz. Magazinrundschau

Literaturbeilagen

Die Literaturbeilagen der Zeitungen aus dem Frühjahr 2024 sind ausgewertet. Alle Notizen finden Sie hier.

BÜCHERSCHAU DES TAGES

Phantasmagorien der Angst

28.03.2024. Die FAZ liest gebannt vierzig Jahre umspannende georgische Geschichte mit Temur Babluanis Debütroman "Sonne, Mond und Kornfeld" über einen Strafgefangenen. Der Dlf hält mit Montserrat Roigs "Die Frauen vom Café Núria" einen potentiellen Klassiker der feministischen Literatur in der Hand. Außerdem freut er sich über die Übersetzung des chinesischen Klassikers "Vollständige Überlieferung von den Ufern der Flüsse" von Luo Guanzhong und Shi Naian. Und die taz wirft mit Diedrich Diederichsen einen Blick ins 21. Jahrhundert. Mehr...

EICHENDORFF21

Taschenbücher des Monats

21.03.2024. Neue Taschenbücher im März: Als politisch brisant empfahl uns die taz Anna Yeliz Schentkes Roman "Kangal" über die Proteste in der Türkei. Als Mittel  gegen Schmerzen aller Art legte uns die SZ Jan Faktors Roman "Trottel" ans Herz. Unter den Sachbüchern ist unbedingt die Neuauflage von Michael Thumanns "Revanche" zu empfehlen, das uns die Effekte von Putins brutaler Machtpolitik auf die russische Gesellschaft nachvollziehbar macht, wie die NZZ versicherte.
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MEDIENTICKER

Kulturwelle

28.03.2024. Umbau: Aus SWR2 wird SWR Kultur - Positive Bilanz der Leipziger Klimabuchmesse - Neuer Sachbuch-Preis für englischsprachige Autorinnen: Women's Prize for Non-Fiction - Wer das Desaster der Welt erkennt, wird glücklich: Für Theodor W. Adorno zeigt uns Kunst, was wir sein könnten, aber noch nicht sind  - Von Goethe bis Chat GPT: Michael Wildenhain über die  kurze Geschichte der "KI" - Blue-Note-Philosophie: Verlier nie den Groove, man! + Karfreitag-Hörtipp: Kunst, Politik, Musik im 21. Jahrhundert: Eine Zeit-Ton Zeitreise mit Diedrich Diederichsen ...
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EFEU - DIE KULTURRUNDSCHAU

Wer Ohren hat, der höre!

28.03.2024. Die Kunstwelt trauert um den amerikanischen Bildhauer Richard Serra, der uns "peripatetische Wahrnehmung" lehrte, aber auch berüchtigt für seine Kampflust war, wie die SZ erinnert. Die Filmkritiker diskutieren über Jessica Hausners Film "Club Zero", der Kinder allzu satter Eltern ihre zwischenmenschliche Verstopftheit erbrechen lässt. In der SZ warnt Roberto Ciulli mit Antonin Artaud vor der kommenden Katastrophe eines neuen Faschismus, nicht nur in Italien. Die NZZ recherchiert weiter zum Israelhass im Architekturdepartement der ETH Zürich. Mehr...

9PUNKT - DIE DEBATTENRUNDSCHAU

Und du schnappst einen Teil Polens?

28.03.2024. Die FAZ folgt den Blicken Alexander Lukaschenkos und seines adipösen Spitzes und legt einen Finger in die Suwalki-Lücke. Die taz ist gegen einen Einbürgerungstest mit Fragen zu Israel - muslimische Einwanderungswillige könnten sich ausgegrenzt fühlen. Ebenfalls in der taz fürchtet Adrian Lobe: "Die digitalen Klärwerke sind überfordert." Die Welt fragt: Warum sollen nicht ein paar jüdische Propheten auf dem Dach des Stadtschlosses stehen? Mehr...

IM KINO

Juvenil lockend

27.03.2024. Chantal, bekannt aus den "Fack Ju Göhte"-Filmen, muss noch nicht ganz erwachsen werden, sondern darf in Bora Dagtekins neuem Streich "Chantal im Märchenland" als Fantasieprinzessin reüssieren. Das Ergebnis ist ein Film, der, kleineren pädagogischen Anwandlungen zum Trotz, mit vulgärer Freude auf das schlechte Benehmen von Twentysomethings blickt. Von Kamil Moll. Mehr...

IM KINO

Die Wirtskörper sind glücklich

27.03.2024. Menschliche Stümpfe statt Menschen prägen das Kino der Regisseurin Jessica Hausner, und auch ihren neuen Film "Club Zero". Es geht, in unterkühlten Bildern, um sektenartig organisierte Bulimie - im Hintergrund schwelt ein Generationenkonflikt, den der Film in keiner Richtung positiv auflöst. Von Benjamin Moldenhauer. Mehr...

MAGAZINRUNDSCHAU

Sieben Frauen und ein Baby

26.03.2024. Guernica hat den Artikel einer israelischen Friedensaktivistin veröffentlicht und ihn dann zurückgezogen. Das findet sogar The Nation peinlich. Washington Monthly hat ihn neu veröffentlicht. In Tvar erzählt  Marek Torčík von einer queeren Jugend in der tschechischen Provinz. HVG berichtet über neue Kompetenzen für die ungarische "Behörde zur Verteidigung der Souveränität".  La Vie des Idées liest Derek Parfit. Der New Yorker baut nah am Wasser. Mehr...

INTERVENTION

Die SPD als "Friedenspartei"

22.03.2024. Mit der Rede vom "Einfrieren" fällt die Sozialdemokratie in alte Positionen zurück, die sie in Wahrheit nie aufgegeben hatte. Eine ernsthafte selbstkritische Aufarbeitung ihrer langjährigen verhängnisvollen Anbiederung an das Kreml-Regime hat nicht stattgefunden. Geschweige denn, dass dieses historische Versagen personelle Konsequenzen nach sich gezogen hätte.
Olaf Scholz nimmt sich dabei das demagogische Manöver Gerhard Schröders zum Vorbild, der 2002 einer deutschen Teilnahme am Irakkrieg eine lautstarke Absage erteilte. Von Richard Herzinger. Mehr...

FOTOLOT

Gelegenheiten, sich schämen zu müssen

13.03.2024. Mari Katayama, Laia Abril und Joanna Szproch formulieren - mit unterschiedlichen Erfolgen, auch bei Publikum und Kuratoren - drei relevante feministische Positionen in der aktuellen Fotografie. Bei manchen dieser Arbeiten fragt sich allerdings, ob sie ihr Potenzial, zum Denken anzuregen, nicht in anderen Räumen als denen der offiziellen Kunstrepräsentation besser entfalten könnten. Von Peter Truschner. Mehr...

INTERVENTION

Die Symbolik der roten Hand

12.03.2024. Einige der Stars traten bei der Oscar-Verleihung mit einem auffälligen Pin auf. In einem roten Kreis wurde eine rote Hand gezeigt, auf ihre Handfläche ist noch ein schwarzes Herz gezeichnet. Die Hand ist das Signet der Initiative "Artists Call for Cease Fire Now".  Die Hollywood-Stars sind sich der finsteren Symbolik des Zeichens offenbar nicht bewusst. Von Thierry Chervel. Mehr...

EICHENDORFF21

24 Bücher um 2024 zu verstehen

13.12.2023. Die Welt ist viel zu durcheinander, als dass es nicht dringend nötig wäre, sich in eine Ecke zu setzen und ein Buch zu lesen. Wie sonst soll man das Tohuwabohu verstehen? Wir haben 24 Bücher zusammengestellt, die helfen werden, das Jahr 2024 zu verstehen. Wie in den letzten Jahren durchsuchen wir auch 2023 nach Büchern, die helfen, die Gegenwart zu verstehen. Manchmal liegt der Trost einzig darin, dass Bücher aufklären! Nötiger als 2023 waren sie nie. Mehr...

SPENDEN

Unterstützen Sie den Perlentaucher

24.11.2021. Der Perlentaucher bietet seinen Service für die Leser kostenlos und möchte dabei bleiben. Falls Sie uns unterstützen mögen - regelmäßig oder einmalig - freuen wir uns! Hier finden Sie verschiedene Möglichkeiten. Mehr...