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Außer Atem: Das Berlinale Blog
Stichwort: Essen - 11 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 16.02.2011 Ein Mann und eine Frau im Haus, ein Pferd im Stall. Das Pferd bekommt Wasser aus dem Brunnen, die Menschen essen Kartoffeln. Der Mann sitzt stumm vor seinem Teller und lässt seine Faust auf die Kartoffel knallen, bevor er sich sie, noch kochend heiß, in den Mund stopft. Genauso stumm und stumpf sitzt er auch vor den Holzscheiten, auf die er mit der Axt einschlägt, oder vor dem Gürtel, in den er Löcher sticht. Die Frau, die sich bei allem, was sie macht, ein wenig raffinierter anstellt als der Mann, die aber trotzdem nichts zu lachen hat, pustet auf die Kartoffeln, bevor sie sie verspeist. Als das Pferd vor den Wagen gespannt werden soll, bockt es. Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 15.02.2010 Die Titelsequenz liegt über einem Straßenzug in Berlin Mitte. Ampeln und Leuchtreklamen dominieren das Bild und werfen bunte Schlieren, die nahelegen, dass die Kamera hinter einer Glasscheibe positioniert ist. Danach, in kurzer Folge, drei Einstellungen von Trojan (großartig in seiner körperlichen Präsenz: Misel Maticevic, zuletzt unter anderem in den beiden tollen Dominik-Graf-Filmen "Eine Stadt wird erpresst" und "Das Gelübde" und auf der Berlinale außerdem in Grafs sehnsüchtig erwarteter Serie "Im Angesicht des Verbrechens" zu sehen). Er steht an einer Häuserfassade, blickt sich um und macht sich schließlich auf den Weg in einen Berliner Gangsterfilm. Trojan, gerade aus dem Gefängnis entlassen, betritt zunächst einen Hausflur, dann eine Wohnung, bald darauf eine weitere, er wartet in Straßencafes, er besorgt sich ein Auto, ist damit auf Berliner Straßen und in Berliner Parkhäusern unterwegs, bezieht ein Hotelzimmer mit denkbar unglamouröser Aussicht, funktionalisiert sein Leben wie der Film ihn und die Stadt funktionalisiert. Ziel der Funktionalisierung ist ein Geldtransporter, den Trojan mit einem alten Kollegen gemeinsam ausrauben will. Kriminalität als Handwerk, in Autowerkstätten, Straßencafes und unter Autobahnbrücken: Wie Can in Arslans erstem Genrefilm "Dealer" seine Drogenbriefchen verpackt hat, so lädt Trojan seine Waffe und die Kamera beobachtet ihn dabei: Patrone für Patrone. Und genau wie
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Lukas Foerster