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Außer Atem: Das Berlinale Blog
Stichwort: Generation 14plus - 4 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 09.02.2013 Eine 15-jährige, alleine in den Bergen, alleine mit der Natur. Felsen, Wiesen, Bäume, der Himmel mal strahlend blau, mal nebelverhangen, mal wolkenverzogen, oft stürmt und regnet es. Viele Naturtotalen, begleitet von flächiger, sinfonischer Musik. Die 15-jährige heißt Jin, also Geist; man kann das auf ihren legalen Status beziehen: Ein Mädchen ohne Papiere, eine junge Kurdin, die einmal Teil einer militanten Gruppierung war, jetzt aber allein, zwar bewaffnet, aber ohne Auftrag, ohne Ziel die Natur durchstreift. In die Welt, in den Film hineingeworfen, bleibt Jin eine ganze Weile lang einsame Überlebenskünsterin. Ein bloßer Zufall gibt ihrer Bewegung schließlich eine Richtung, ein Ziel (und einen möglichen Ausweg aus der geisterhaften Existenzform), dem Film eine Geschichte: Sie beschließt, nach Izmir, in die Großstadt, in den Westen der Türkei zu reisen. Und dafür muss sie zunächst einmal Geld auftreiben. Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2010 Benjamin verkauft Nachthemden im Textilgeschäft seiner Mutter in der örtlichen Mall. In einer großartigen Sequenz bekommt er Besuch von Tabatha (Halley Feiffer). Während hinter ihm die bunten, langen Nachthemden adrett nebeneinander geordnet sind, sieht man hinter Tabatha die Schusswaffen des Nachbargeschäfts. Benjamin wird bei Tabatha keine Chance haben. Er schreibt ohnehin lieber Science-Fiction-Romane, als Nachthemden zu verkaufen. Und auch seine Mutter designt in ihrer Freizeit lieber Kleider, die gut in die Romane ihres Sohnes passen würden. Außerdem backt sie bizarre Kugeln aus Popkorn, die sich wie eine Seuche im Film verbreiten und überall kleben zu bleiben drohen. Mutter und Sohn wohnen irgendwo in der amerikanischen Provonz, vielleicht in Utah, dem Heimatstaat des Regisseurs Jared Hess. Eigentlich wohnen die beiden natürlich zuallererst in Jared-Hess-Country. Einem Ort, den man in "Napoleon Dynamite", Hess' vorzüglichem Erstling, ausführlich kennengelernt hat. Einige Details scheinen direkt aus diesem Erstling übernommen, wie etwa der Zaun hinter dem Haus der Familie, von dem aus Benjamin und Dusty, der neue Freund der Mutter, ekelhafte Pfeile mit einem Blasrohr verschießen. In "Napoleon Dynamite" stand hinter dem Zaun ein Lama.Benjamin hat allerdings im Film nicht viel Zeit für solchen Unsinn.
Von
Lukas Foerster