Am Mittwoch wollten die westlichen Nationen erreichen, dass der UN-Menschenrechtsrat die Kriegsführung beider srilankischen Bürgerkriegsparteien in der letzten Phase untersucht. Der Rat ließ sich nicht lumpen: Menschenrechtsverletzungen durch die Tamil Tigers will er untersuchen. Solche des Regimes aber nicht. Die betrachtet er wohl als innere Angelegenheit. Vertreter westlicher Nationen äußerten sich enttäuscht.

Nun präsentiert die britische Times ein Video. Offensichtlich hatten die Tigers ihre Stellungen inmitten von Flüchtlingslagern voller Zivilisten aufgebaut. Und offensichtlich haben die Regierungstruppen diese Lager einfach bombardiert. Zynismus der Verzweifung. Zynismus des Siegesrauschs. Die srilankische Regierung bestreitet. Die Times zeigt ein Video mit Hunderten frisch ausgehobenen Massengräbern und spricht von 20.000 Toten in den letzten Wochen des Krieges.



Gegen eine Untersuchung der srilankischen Kriegsführung stimmten unter anderem Russland, China, Kuba - und leider auch Indien.

Der Rat scheint sich vor allem für das Menschenrecht zu interessieren, Holocaustleugner als Keynote Speaker zu Rassismuskonferenzen einzuladen. Die Demokratien sollten ihn dabei allein lassen.

Thierry Chervel