22.01.2017. Hinweis auf einige längere Texte, die zum Verständnis des Phänomens Donald Trump beitragen.
Hier bündeln wir nochmal die besten langen und intensiv recherchierten Magazinartikel, die die internationale Öffentlichkeit nun brauchen wird, wenn sie sich einigermaßen qualifiziert mit Trump auseinandersetzen will. Fast alle Artikel haben wir in der Magazinrundschau in den letzten Wochen resümiert.
Andrew Rice zeichnet im
New York Magazine ein ausführliches Porträt des Trump-Schwiegersohns
Jared Kushner. Der 35-Jährige, den Donald Trump gerade zu seinem Chefberater ernannt hat, zeichnet sich durch einen fast mafiamäßigen Glauben an die Familie aus - und durch eine Rachsucht, die allenfalls von Trump selbst getoppt wird - unser
Resümee in der Magazinrundschau vom 17. Januar.
Es war
Frauenverachtung, die Donald Trump nach oben gebracht hat, hält Rebecca Solnit in einem zornigen Text in der
LRB fest. Sie erinnert noch einmal daran, dass Trumps Aufstieg und der Niedergang wahrheitsgetreuer Medien in großem Maße vom Sender Fox News befeuert wurde, den Trumps Medienberater Roger Ailes wie ein Ein-Mann-Bordell geführt hatte. Aber die Misogynie zeigt sich für Solnit vor allem darin, dass Hillary Clinton machen konnte, was sie wollte, sie war immer schuld - unser
Resümee in der Magazinrundschau vom 17. Januar.
Kevin Baker sieht Trumps Sieg in der
New Republic unter anderem als eine krachende Niederlage all der Politikexperten, Demoskopen, Mediengurus und Spin-Doktoren, die einst in dem Dokumentafilm "The War Room" so gefeiert wurden und auf die sich Hillary Clinton zu sehr verließ - unser
Resümee in der Magschau vom 21. November 2016..
James S. Henrys recherchiert in
The American Interest über Donald Trumps persönliche Geschäftsbeziehungen zur Sphäre der
russischen Oligarchen und ihnen nahestehenden Mafiosi - unser
Resümee in der Magazinrundschau vom 3. Januar. Wichtig über Trumps Karriere auch ein ganz alter Text von 1979 über den "jungen Trump", den die
Village Voice online gestellt hat.
Faszinierend liest sich im
Tabletmag Jacob Siegels ausführliches Porträt des jüdischen Autors
Paul Gottfried, eines brillanten, aber nie arrivierten Intellektuellen, der zu den Erfindern der Alt-Right-Bewegung gehört und als Mentor des viel jüngeren Alt-Right-Anführers Richard Spencer gilt. Die Alt-Right-Bewegung, der auch der Breitbart-Chef und jetzige Trump-Berater
Steve Bannon nahe steht, gehört zu den wichtigsten Unterstützern Trumps - unser
Resümee in der Magschau vom 1. Dezember 2016. Den ideologischen Hintergrund von Trumps Slogan "America First", der zuerst von von isolationaistischen Hitler-Freunden in den dreißiger Jahren gebraucht wurde,
erklärt die Historikerin Susan Dunn bei
CNN.
Scoot Shane porträtiert im
New York Times Mag die böse schillernde Figur des
Steve Bannon, der für Goldman Sachs gearbeitet hat, das große Geld mit Rechten an "Seinfeld" verdiente und selbst propagandistisch-pathetische Dokumentarfilme, etwa über Ronald Reagan, drehte - unser
Resümee in der Magschau vom 27. November. 2016.
Bevor Stephen Bannon das rechtspopulistsche Onlinemagazin
Breitbart News leitete und in Donald Trumps Beraterteam aufstieg, hatte er sich als Filmproduzent und in jüngeren Jahren auch als Regisseur reißerisch-rechter Dokumentarfilme versucht. Die ästhetisch schäbigen Machwerke sind wahrlich kein cineastischer Genuss, erklärt Jeff Reichert im
Film Comment. Aber sie bieten Einblicke in die Geisteswelt jenes Milieus, das mit Donald Trumps Präsidentschaft nun direkten Einfluss auf die Weltgeschicke ausüben kann - unser
Resümee in der Magschau vom 3. Januar.
Kathy Cramer hat gerade in den USA ein viel beachtetes Buch veröffentlicht, "The Politics of Resentment", für das sie jahrelang die Landbevölkerung in Wisconsin interviewt hat. Dabei hat sie allerhand gelernt über die Wähler, die jetzt überraschend - und eigentlich gegen ihre eigenen Interessen - Donald Trump gewählt haben. Unser
Resümee eines Interviews mit der Autorin in der Magschau vom 8. November letzten Jahres.
Und dann noch die
Vanity-Fair-Geschichte, wie der Trump-Unterstützer und Facebook-Investor
Peter Thiel das Boulevardblog
Gawker fertigmachte - unser
Resümee in der Magschau vom 6. November.
Wenn Sie weitere wichtige Hintergrundtexte über Trump kennen, die hier genannt werden sollten, sind wir über einen Wink in den Kommentaren oder per Mail an chervel (at) perlentaucher.de dankbar.