Afrika und die deutsche Sprache

Ein kritisches Nachschlagewerk
Cover: Afrika und die deutsche Sprache
Unrast Verlag, Münster 2004
ISBN 9783897714243
Kartoniert, 266 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Susan Arndt, Antje Hornscheidt und anderen. Das Buch soll Menschen zum Nachdenken anregen, die meinen, längst reflektiert zu sprechen. Zentrales Anliegen dieses Buches ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Rassismus und Sprache eng miteinander verknüpft sind. Viele heute gebräuchliche Begriffe haben eine kolonialistisch geprägte, rassistisch wirkende Bedeutungsgeschichte, die auch heute noch zum Ausdruck kommt. Anliegen des Buches ist es aufzuzeigen, wie Begriffe zu Afrika im weitesten Sinne rassistisch gebraucht und welche Konzepte mit ihrer Benutzung transportiert werden. Das Buch soll Menschen zum Nachdenken anregen, die meinen, längst reflektiert zu sprechen. Vielen ist nicht bewusst, dass Begriffe wie "Mischling", "Schwarzer Kontinent", "primitiv" oder "Häuptling" einen diskriminierenden Gehalt haben..

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.01.2005

Eine Debatte unter amerikanischen Historikern im vergangenen November darüber, warum in Deutschland die Verwendung des Wortes "Sklavenmarkt" im Zusammenhang mit dem Arbeitsmarkt für Junghistoriker nicht als provokativ empfunden werde, ist für Rezensent Jürgen Zimmer ein "Paradebeispiel für die mangelnde Sensibilität im Umgang mit der Sprache". Als "lange überfällig" begrüßt er daher die Sammlung auf Afrika bezogener Begriffe von Susan Arndt und Antje Hornscheidt, die das Deutsche auf seine kolonialen Restbestände untersucht. Schließlich, so Zimmer, gebe es Ausdrücke wie "slave market" auch im Deutschen "als Überbleibsel einer Zeit, in der sich die Europäer die Welt unterwarfen". Er verteidigt die Untersuchung auch gegen den Vorwurf, "zu pingelig" zu sein. Denn Kolonialismus, so Zimmer, entstehe im Kopf. Ausdrücke wie "Ich bin doch nicht dein Neger" versteckten die koloniale Ordnung in sich und diskriminierten den Kolonisierten auch noch Jahrzehnte nach dem Ende der Kolonialherrschaft. Zur Bekräftigung zitiert der Rezensent Victor Klemperer, der Worte mit Arsendosen verglich: "Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da."
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