Die besondere Traurigkeit von ZitronenkuchenRoman
Bloomsbury Verlag, Berlin
2011
ISBN
9783827009869, Gebunden, 299Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Christiane Buchner und Martina Tichy. An einem strahlenden Frühlingstag kurz vor ihrem neunten Geburtstag beißt Rose Edelstein in ein Stück Zitronenkuchen, den ihre Mutter für sie gebacken hat. Und muss feststellen, dass zwischen den frischen Zitronen, dem Zucker und der Butter, nun ja, eindeutig ein Hauch Traurigkeit liegt. Nicht besser ergeht es Rose mit dem Hühnchen und den grünen Bohnen, die die Mutter zum Abendessen reicht - und von nun an mit allen Gerichten. Der Marmeladentoast ihres Bruders Joseph schmeckt seltsam abwesend, das Roastbeef ihres Vaters nach Schuldgefühlen, ein Sandwich nach großer Verliebtheit: Jeder Bissen offenbart mehr, als Rose lieb ist - und erst im Laufe der Jahre lernt sie, mit ihrer Gabe umzugehen, bis diese sie in ein französisches Bistro führt ...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.06.2011
Rezensentin Ulrike Seibold hat diesen geschmacksintensiven Roman Aimee Benders mit großer Freude gelesen. Es geht um die heranwachsende Rose Edelstein, die über eine außergewöhnliche Gabe verfügt: Sie kann in Lebensmitteln die Gefühle ihrer Zubereiter schmecken, teilt die Rezensentin mit. Als Neunjährige zunächst überfordert, lerne sie zunehmend, sich mit dieser extravaganten Superkraft zu arrangieren und sie als Vorteil zu begreifen. Dabei lobt Seibold die Intimität, die Benders Erzählstil zwischen Leser und Protagonistin herzustellen verstehe. Auf welche Weise Rose von ihrem feinen Geschmackssinn letztlich Gebrauch macht, lasse der Roman allerdings offen - eine Entscheidung der Autorin, die Seibold ausdrücklich gutheißt. Insgesamt hat die Rezensentin ein "märchenhaftes, doch nicht süßliches" Buch gelesen. Am Ende erliegt sie allerdings selbst einer zuckrigen Versuchung - indem sie den Roman zur "vielschichtigen Schokoladentorte" mit "bedeutungsstarker Füllung" erklärt.