Akten der Reichskanzlei. Die Regierung Hitler

Band V: 1938
Cover: Akten der Reichskanzlei. Die Regierung Hitler
Oldenbourg Verlag, München 2009
ISBN 9783486586169
Gebunden, 1168 Seiten, 99,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben von der Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und dem Bundesarchiv. Der Fortsetzungsband dokumentiert in repräsentativer Auswahl die Reichspolitik im Jahr 1938. 1938 war das Jahr, in dem der Nationalsozialismus seine langgehegten Pläne in die Tat umzusetzen begann. Die Gefahr eines europäischen Kriegs wurde nur um Haaresbreite gebannt, und im Gewaltexzess des Judenpogroms kündigte sich blanker Vernichtungswille an. Blendende außenpolitische Erfolge trugen Hitler vorwärts. Mit dem "Anschluss" Österreichs gelang ihm die Realisierung des großdeutschen Traums, und auch die Sudetendeutschen holte er nun "heim ins Reich". Nach der mit dem Münchener Abkommen knapp bereinigten Krise dämmerte aber allen Verantwortlichen, auch soweit sie nicht zum innersten Machtzirkel gehörten, dass der Krieg im Kalkül des Staatsführers fest eingeplant war. Dabei war man auch 1938 von Kriegsbereitschaft weit entfernt: Die Versorgung auf allen Gebieten lebte von der Hand in den Mund, die Produktionskapazitäten waren schon im Frieden ausgereizt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.06.2009

Hochzufrieden ist Thomas Schnabel mit dieser Edition der Akten der Reichskanzlei aus dem Jahr 1938. Die versammelten Dokumente bieten ihm einen überaus authentischen Einblick in die Politik der Regierung Hitler. Sie geben unter anderem Aufschluss über die Rolle der Ministerien und der Reichskanzlei, das ungeordnete Regierungshandeln, die Aufrüstung und die sich daraus ergebenden Finanzprobleme, die Verdrängung der Juden aus dem öffentlichen Leben, den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Schnabel unterstreicht, dass die elf verschiedenen Dokumentenarten, aus denen die abgedruckten Quellen stammen, "ausführlich und nachvollziehbar" dargelegt werden. Dabei bleibt zu seinem Bedauern aber unklar, "wie komplett die jeweiligen Dokumentenarten im Band abgedruckt sind". Hier hätte er sich mehr Informationen gewünscht. Nichtsdestoweniger würdigt er die große Leistung des Bearbeiters Friedrich Hartmannsgruber.
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