Amnesty International Report 2016/17Zur weltweiten Lage der Menschenrechte
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2017
ISBN
9783103972931, Kartoniert, 544Seiten, 14,99
EUR
Klappentext
Bewaffnete Konflikte, Terror und mangelnder staatlicher Schutz haben 65 Millionen Menschen weltweit in die Flucht getrieben. Doch immer mehr Staaten riegeln ihre Grenzen ab und verwehren den Geflüchteten ihre Rechte auf Leben, Freiheit und Sicherheit. Gleichzeitig gefährden Zensur, Repressionen und autoritäre Praktiken die vermeintlich sicheren zivilisatorischen Errungenschaften. Der 'Amnesty International Report' gibt anhand von circa 160 Länderberichten - unter anderem aus der Volksrepublik China, Nigeria, der Türkei und den Vereinigten Staaten von Amerika - einen Überblick über die weltweite Situation der Menschenrechte und ist eine wichtige Grundlage für alle, die sich für die Menschenrechte interessieren und sie durch politische Entscheidungen oder freiwilliges Engagement verändern wollen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.07.2017
Christian Hillgruber hat keinen Zweifel, dass umfängliche Menschenrechtsverletzungen etwa im Iran, in China oder Nordkorea der Beobachtung und Kritik bedürfen. Dem neuen Bericht von Amnesty International aber traut er nicht. Für Hillgruber ist er sogar dazu in der Lage, den Ruf der Organisation zu beschädigen. Gründe dafür sieht der Rezensent im Mangel an Gründlichkeit, Differenziertheit und Maß bei der Einordnung und Beurteilung von Menschenrechtsverletzungen. Die Verhängung des Ausnahmezustands in Frankreich nach den Anschlägen von Paris und Nizza etwa möchte Hillgruber nicht als menschenrechtswidrig einstufen. Amnestys Standpunkt in diesem Fall hält er für Alarmismus. Geradezu böswillig wegen ihrer Pauschalität erscheint ihm die Verurteilung deutscher Behörden wegen Versäumnissen im Umgang mit rassistischen Angriffen.