Die Bundesrepublik Deutschland 1969-1990Oldenbourg Verlag, München
2003
ISBN
9783486566970, Broschiert, 330Seiten, 24,80
EUR
Klappentext
1969 war das Jahr des ersten sozialdemokratischen Kanzlers; aber die Zäsur ging tiefer: Es begann das Ende der Nachkriegszeit, deren Schlusspunkt schließlich die Wiedervereinigung bildete. Andreas Rödder stellt seine forschungsorientierte Gesamtdarstellung in einen breiten, europäischen Zusammenhang. Leitlinien sind: die internationale Politik und die deutsche Frage; das politische System und der Sozialstaat; der technologische und ökonomische Strukturwandel; die gesellschaftliche Entwicklung und der Wertewandel im Zeichen der Postmoderne. Ergänzt wird der Band wie immer durch eine ausführliche, thematisch gegliederte Bibliographie.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 14.06.2004
Alexander Gallus lobt diesen Abriss der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1969 und 1990 als gelungene Darstellung. Der Autor Andreas Rödder zeigt sich in diesem Buch in einem "glücklichen Verhältnis" gleichermaßen als "Politikwissenschaftler" wie als "Zeithistoriker", preist der begeisterte Rezensent. Er lobt die Anschaulichkeit und die Quellennähe der Schilderungen der historischen Ereignisse von der Regierung Willy Brandts bis zur Wiedervereinigung unter der Regierung Helmut Kohls und findet, dass insbesondere die "Mechanismen und Funktionsweisen" des bundesrepublikanischen Staates deutlich und "gewissenhaft" skizziert werden. Der Autor könne überzeugend nachweisen, dass sowohl die Außen- als auch die Innenpolitik der verschiedenen Regierungen insgesamt eher von "Kontinuität" als von "Wandel geprägt" war, so Gallus zustimmend. Der Rezensent hält insbesondere den ersten Teil des Buches, der eine "prägnante, chronologische" Schilderung des Gegenstands darstellt, für den "interessierten Laien" für nützlich, während er den zweiten Abschnitt, der den "Forschungsstand" diskutiert, als "Grundlagenwerk" und "unverzichtbares Orientierungshilfe" für das Thema rühmt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.01.2004
Hut ab vor Andreas Rödder, fordert Michael Hollmann, denn wenn ein Historiker die eigene Lebenszeit zum Gegenstand der Betrachtung macht und sich dabei den wissenschaftlichen Standards seiner Disziplin gewachsen zeigt, dann demonstriere das "ein hohes Maß an methodischer Disziplin". Und Rödders Darstellung der bundesrepublikanischen Geschichte unter den Ägiden der Kanzler Brandt ("Modernisierungseuphorie"), Schmidt ("Krisenmanagement") und Kohl ("Neuorientierung und Kontinuität") überzeuge nicht allein durch die "treffende" Benennung der Phasen, sondern mehr noch durch gute Lesbarkeit, die sich einer sauber gegliederten chronologischen Darstellung verdanke und eine klare historische Perspektive auf eine junge, noch recht unerforschte Vergangenheit eröffne.