MonopolyDas Spiel, die Stadt und das Glück
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin
2011
ISBN
9783803151810, Gebunden, 142Seiten, 22,90
EUR
Klappentext
Mit 49 SW- und 16 farbigen Abbildungen. Andreas Tönnesmann enthüllt das Geheimnis des erfolgreichsten Gesellschaftsspiels aller Zeiten: Idealstadtmodelle und moderne Utopien werden auf simple und massentaugliche Regeln reduziert. Wer Monopoly gewinnen will, muss seine gute Erziehung vergessen und den Instinkten freien Lauf lassen.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 08.12.2011
Alexander Cammann hat sich von der Studie über das Spiel "Monopoly" vom Kunst- und Architekturhistoriker Andreas Tönnesmann nicht nur gut unterhalten lassen. Denn kurzweilig und in flüssigem Stil schreibt der Autor die Geschichte von "Monopoly", die mitten in der amerikanischen Wirtschaftskrise beginnt, und berichtet vom Erfinder des Spiels, der eigentlich ein "Plagiator" war, wie wir erfahren. Die Ausführungen haben laut Rezensent aber noch einen besonderen Clou, weil Tönnesmann überzeugend darlegt, dass das urkapitalistische Gesellschaftsspiel, dem man immer wieder mit moralisierender Kritik beizukommen suchte, einem "fundamentalen utopischen Prinzip" gehorcht. Wenn der Autor dann auch noch vom Stadtplan des Spielbretts auf die Ideengeschichte der Idealstadt von der Renaissance bis in die Gegenwart kommt, ist ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit des sehr eingenommen wirkenden Rezensenten gewiss.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2011
Die Biografie von "Monopoly"-Erfinder Charles B. Darrow samt Geschichte seines Spiele-Bestsellers liest Rezensent Hannes Hintermeier zwar nicht zum ersten Mal, neu seien aber die "Tiefenschichten", die der Kunsthistoriker Andreas Tönnesmann dem Spiel entnimmt: Dazu holt der Autor offenbar weit aus, holt geistesgeschichtliche Bezüge heran, liest dazu viel in der Kunst- und Kulturgeschichte des Urbanen und erklärt das Spiel schließlich zum "politischen Kommentar und zum Erbe der klassischen Idealstadt". Für Hintermeier ist das dann doch zuviel Elfenbeinturm: Der proletarische Charles B. Darrow hätte sich über solche Weihen wohl sehr gewundert, so das abschließende Fazit.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 11.10.2011
Thomas Steinfeld hat Andreas Tönnesmanns Kulturgeschichte des Gesellschaftsspiels "Monopoly" mit so großem Interesse gelesen, dass er ihr den Aufmacher des Sachbuchteils der Buchmessenbeilage widmet. Tönnesmann, so erfährt der Leser, erzählt nicht nur die Geschichte des Spiels nach, das in der ursprünglichen Fassung Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts als "Landlord's Game" von einer amerikanischen Stenografin und Quäkerin erfunden und später von einem Klempner vereinfacht und als "Monopoly" in Serie hergestellt wurde. Der Autor untersucht auch die "ideologischen Vorgaben" des Spiels. Er erkennt darin vor allem kapitalismuskritische Züge, so Steinfeld, der an dieser Stelle angeregt widerspricht: Seiner Ansicht nach unterliegt dem Spiel eher eine idealisierte Vorstellung vom Kapitalismus. Steinfeld führt das in seiner Kritik näher aus, dankbar, dass Tönnesmann ihm eine diskussionswürdige Vorlage geliefert hat.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 08.10.2011
So wie Daniel Jütte von diesem Buch berichtet, stellt man sich die Geschichte des Monopoly-Spiels vor: Biografie seines Erfinders, globaler Siegeszug, Kritik der darwinistischen Härte, länderspezifische Unterschiede und ein Problemexkurs zu Nationalsozialismus und Ostblock. Neu ist das alles nicht, gibt Jütte zu, findet es aber von dem Schweizer Kunsthistoriker Andreas Tönnesmann unterhaltsam aufgeschrieben und sogar durch Ausführung zur Idealstadt ergänzt. Deren Idee sieht nämlich der Autor nämlich durch Monopoly popularisiert und hat den Rezensenten damit überzeugt.